St. Getreu (Bamberg)

St. Getreu o​der lateinisch St. Fides (Getreu i​st eine altertümliche Bezeichnung für Glaube) i​st eine ehemalige Benediktinerpropstei i​n Bamberg, i​n der u​nd angeschlossenen Neubauten h​eute die Nervenklinik d​er Sozialstiftung Bamberg, d​as Klinikum a​m Michelsberg untergebracht ist.

St. Getreu in Bamberg

St. Getreu l​iegt auf e​iner Anhöhe über d​em Kloster Michelsberg u​nd wurde bereits i​m Jahr 1124 eingeweiht. Zwischen 1652 u​nd 1732 entstand d​ie heutige barocke Kirche.

Die Kirche besitzt e​ine interessante Ausstattung, Deckengemälde a​us der Zeit u​m das Jahr 1760, e​inen Hochaltar a​us dem Jahr 1733 m​it einer spätgotischen Muttergottes d​es 15. Jahrhunderts.

Orgel

Die Orgel w​urde von d​em Orgelbauer Eusebius Dietmann (Lichtenfels) erbaut. Das Instrument h​at 27 Register a​uf zwei Manualen u​nd Pedal. Die Spiel- u​nd Registertrakturen s​ind elektrisch.[1]

I Hauptwerk C–g3
Bourdon16′
Prinzipal8′
Gedackt8′
Quintade8′
Salicional8′
Gedacktflöte4′
Oktave4′
Quinte223
Oktave2′
Mixtur IV-V113
Helle Trompete8′
II Brustwerk C–g3
Hornprinzipal8′
Rohrflöte8′
Dolze8′
Querflöte4′
Weitprinzipal4′
Nachthorn2′
Terz135
Sifflöte1′
Zymbel III12
Krummhorn8′
Tremulant
Pedalwerk C–f1
Subbass16′
Sanftbass16′
Streichbass8′
Oktavbass8′
Choralbass4′
Stille Posaune16′
  • Koppeln: II/I, I/P, II/P; Sub- und Superoktavkoppeln
  • Spielhilfen: zwei freie Kombinationen, freie Pedalkombination, Tutti, Crescendowalze, Einzelzungenabsteller

Glocken

Im Dachreiter hängen zwei Glocken. Sie bildeten einst den Rahmen eines zusammenhängenden dreistimmigen Geläuts, dessen mittlere Glocke nach der Säkularisation, im Jahre 1806, ins benachbarte Mühlendorf verkauft wurde. Das Geläut wurde 1733 vom Bamberger Glockengießer Johann Ignatius Höhn mit einer hervorragenden künstlerischen Gestaltung gegossen. Die drei Glocken sind musikalisch und inhaltlich mit dem Topos der Dreifaltigkeit aufgeladen: Die Glocken bilden einen Dreiklang. Neben einer Muttergottes-Widmung aller Glocken fallen die übrigen Patronate trinitarisch aus. Diese Dreifaltigkeitsverehrung findet seine künstlerische Grundlage in der entsprechenden Ausgestaltung der Kirche. Mit dem Verkauf der mittleren Glocke wurde diese Einheit auseinandergerissen.[2]

Nr. Name Gussjahr Gießer, Gussort Durchmesser Masse Schlagton
(HT-1/16)
heutiger Ort
1Dreieiniger Gott1733Johann Ignatius Höhn, Bamberg660 mm≈150 kge2 −4Bamberg
2Heiland (Wetterglocke)551 mm≈90 kgg2 −1Mühlendorf
3Heiliger Geist (Messglocke)454 mm≈50 kgh2 −11Bamberg

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Orgel
  2. Claus Peter: Glocken, Geläute und Turmuhren in Bamberg. Heinrichs-Verlag, Bamberg 2008, S. 203–206.

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