St. Eusebius (Grenchen)
Die St.-Eusebius-Kirche ist das Gotteshaus der römisch-katholischen Pfarrei St. Eusebius in Grenchen im Schweizer Kanton Solothurn. Das klassizistische Bauwerk steht unter Denkmalschutz.
Geschichte
Bauzeit
Die Kirche wurde nach dem Abbruch der alten Grenchner Pfarrkirche oberhalb des Ortszentrums von Grenchen in den Jahren 1807 bis 1812 erbaut – wahrscheinlich nach einem Entwurf von Niklaus Purtschert (1750–1815) – und am 4. Oktober 1812 durch den Bischof von Lausanne und Genf Joseph-Antoine Guisolan geweiht. Ein grosser Teil der Baukosten wurde mit Spenden aus der Dorfbevölkerung bestritten.
Aussenrenovation (1961–1968)
Von 1961 bis 1968 fand die letzte grosse Aussenrenovation der Kirche statt. Unter anderem wurde der Turm mit dem neuen Turmhelm verstärkt und die Taufkapelle auf der Westseite der Kirche angebaut. Der Altar, der Tabernakel, der Taufstein sowie ein farbiges Fenster dieser Kapelle sind Werke des Künstlers Peter Travaglini aus Büren an der Aare.
Innenrenovation (1973–1975)
Bei der umfassenden Innenrenovation zwischen 1973 und 1975 wurde der Innenraum der erneuerten Liturgie angepasst. Die Renovation wurden vom Architekten und Ingenieur Kurt Kaufmann (1931–2015) geleitet, welcher sich vehement gegen die Entfernung der Chorstühle wehrte, da diese wuchtigen Holzsitze für den Raumklang von hoher Bedeutung seien. Die neue Orgel umfasst 43 Register auf drei Manualen und Pedal, sie wurde von der Firma «Orgelbau Genf» erstellt.
Denkmalschutz
Die Eusebiuskirche befindet sich seit 1941 im kantonalen Denkmalverzeichnis.
Ausstattung
Innenausstattung
Die Tafelbilder der drei Altäre hat Franz Xaver Hecht gemalt.
Der Hochaltar ist bei der grossen Innenrenovation von 1973 bis 1975 unverändert geblieben, jedoch wurden der Ambo und dessen Leuchter durch einen modern gestalteten, dunkelgrauen Blech-Ambo ersetzt sowie ein zweiter (kleiner Ambo) auf der rechten Seite hinzugefügt.
Technische Ausstattung
Links neben dem Altar befindet sich eine Beamer-Leinwand, auf welche jeweils die Liedertexte projiziert werden. Die Kirche ist ausserdem mit einem Surround-System verbunden, welches mit den zwei fixen und mehreren mobilen Mikrofonen eine klare und deutliche Verteilung der Stimmen ermöglicht. Die Lautsprecher sind so aufgestellt, dass man von allen Sitzplätzen in der Kirche denselben Klang hören kann wie direkt vor dem Pfarrer. Die technische Architektur der Kirche ist ausserdem so ausgelegt, dass die Orgelklänge ebenfalls von überall gleich gut zu empfangen sind.
Geläute
Die Viertelstunden werden nicht – wie bei den meisten Kirchen – mit einem aufeinanderfolgenden Zweiklang geschlagen. Für jede Viertelstunde ertönt eine andere Melodie (Viertel nach: 1 Viertonmelodie; Halb: 2 Viertonmelodien; Viertel vor: 3 Viertonmelodien; volle Stunde: 4 Viertonmelodien). Insgesamt gibt es also zehn verschiedene Viertonmelodien, welche Tag für Tag in Grenchen läuten.
Funktion
Um ein solches Ambiente zu erreichen, wurden sechs Glocken eingesetzt. Der Stundenschlag wird mit der tiefen siebten Glocke gegeben. Um 10 Uhr ertönen beispielsweise zuerst die vier Viertonmelodien und dann die zehn Stunden-Schläge, insgesamt also 16 Schläge. (Vergleich: Der weltberühmte Westminsterschlag in London hat ein Viertelstundengeläut mit vier Glocken und fünf verschiedenen Viertonmelodien.)
Personal
Pfarrer
Zur Zeit (Stand 2016) ist für die römisch-katholische Kirchgemeinde St. Eusebius Pfarrer Mario Tosin verantwortlich. Der Theologie-Absolvent ist bereits mehrere Jahre in Grenchen als Pfarrer eingestellt und hat einige Neuerungen mit in die Kirche eingebracht, unter anderem, die Idee der Projektion der Liedtexte an die Beamer-Leinwand oder die Veröffentlichung der pfarreieigenen Website.
Ministranten
Insgesamt 40 Ministranten dienen in der St.-Eusebius-Kirche Grenchen. Jeweils vier helfen pro Gottesdienst die Gaben zu bereiten und die Kollekte einzuziehen.
Weblinks
- Pfarrkirche St. Eusebiuskirche auf der Website der Stadt Grenchen
- Website der Pfarrei St. Eusebius Grenchen