St. Augustinus (Cloppenburg)
Die Kirche St. Augustinus in Cloppenburg ist ein katholisches Gotteshaus und Teil der Stadtpfarrei St. Andreas. Sie wurde von 1958 bis 1959 errichtet. Dem schlichten Backsteinbau mit kurzem Langhaus, gleich langen Querhausarmen und einer weiten Halbkreisapsis im Süden ist im Nordwestwinkel ein mächtiger, viereckiger Glockenturm angefügt, der Platz für fünf Glocken bietet. Es sind aber zurzeit nur vier Glocken im Glockenstuhl angebracht.
Namensgebung
Der heilige Bischof Augustinus ist der Namensgeber der Augustinuskirche. Schon bei der Planung der Kirche wählte man ihn zum Patron, da er als bedeutender Kirchenlehrer eine Verbindung von Kirche und Schule, von Glaube und Bildung symbolisiert. Auch das benachbarte Clemens-August-Gymnasium hat neben seinem Namensgeber den heiligen Augustinus als Schutzpatron.
Baugeschichte
Der Bau der dritten katholischen Kirche in Cloppenburg nach der St.-Andreas-Kirche und der St.-Josefs-Kirche wurde wegen der raschen Bevölkerungszunahme durch die Ostvertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg notwendig. Den Auftrag für die Planung erhielt Ludger Sunder-Plassmann aus Cloppenburg. In einjähriger Bauzeit von 1958 bis 1959 konnte die Kirche fertiggestellt werden. Sie sollte von außen einer „Himmelsburg“ ähneln. Der Grundstein wurde am 28. Oktober 1958 gelegt und von Offizial Heinrich Grafenhorst gesegnet. Anfang des Jahres 1959 wurden die Bauarbeiten wegen starken Frosts unterbrochen. Am 5. März 1959 konnte ein schlichtes, aber dennoch würdiges Richtfest in der Bahnhofsstraße gefeiert werden.
Gestaltung des Innenraums
Die Gestaltung des Innenraums erfolgte vornehmlich durch den bekannten Bildhauer Paul Dierkes.
Dierkes schuf nicht nur das beeindruckende Altarkreuz, das 1996 ausgewechselt wurde, sondern auch das Holzrelief Maria mit Kind, den Mahagoni-Kreuzweg in 14 Stationen, die Holzfigur des heiligen Josef und die Steinskulptur des hl. Augustinus, die heute auf dem Vorplatz der Kirche steht. Des Weiteren schmücken seit 1991 die Bronzeskulpturen der zwölf Apostel sowie die Holzskulptur Engel die Augustinuskirche. Ergänzt wurden die Werke von Paul Dierkes durch den Ambo (1983) und die Apostelleuchter, alle geschaffen von dem Goldschmiedemeister Herbert Feldkamp aus Cloppenburg, sowie den bronzenen Osterleuchter, hergestellt in der Werkstatt des Bildhauers Joseph Krautwald aus Rheine. Im Jahr 2000 schuf der Künstler Leonhard Klosa aus Varrelbusch die lebensgroße Bronzeskulptur des hl. Augustinus und 2004 eine Maria mit dem jungen Jesus. Die Glasfenster entstanden nach einem Entwurf von Manfred Espeter aus Münster. Der Innenraum soll ein Ort der Stille sein. 1968 erhielt die Kirche eine neue Orgel mit 23 Registern, nachdem die einfache elektronische Orgel nicht mehr den Anforderungen genügte.
Geläut
Der Glockenturm der Augustinuskirche ist mit vier Glocken ausgestattet. Sie hängen im dritten Turmgeschoss an einem Holzgerüst und werden über eine Glockenautomatik gesteuert. Alle Glocken sind aus Bronze und kosteten bei der Anschaffung 25.813,75 DM.
Glocke 1
Am 2. Juni 1960, dem Pfingstfest, wurde die erste Glocke von Offizial Heinrich Grafenhorst feierlich geweiht. Sie wiegt ca. 860 kg, hat einen Durchmesser von 1,11 m und ist auf den Ton Fis gestimmt. Sie trägt den Namen Augustinus. Glocke 2
Die zweite Glocke Elisabeth wurde am 15. August 1961, dem Fest Mariä Himmelfahrt, von Dechant Joseph Meyer geweiht. Sie wiegt ca. 600 kg, hat einen Durchmesser von 0,98 m und ist auf den Ton Gis gestimmt.
Glocke 3
Die Glocke Monika, ebenfalls am 15. August 1961 geweiht, wiegt ca. 400 kg, hat einen Durchmesser von 0,86 m und ist auf den Ton Ais gestimmt.
Glocke 4
Die Glocke Bernhard, die auf den Ton Dis gestimmt ist, konnte noch rechtzeitig am 15. April 1962 zum bevorstehenden Osterfest durch Dechant Joseph Meyer geweiht werden. Sie ist 1,32 m im Durchmesser und wiegt 1.500 kg.
Glocke 5
Bis heute fehlt die fünfte Glocke, die zum vollständigen 5-stimmigen Geläut beitragen sollte. Sie sollte auf den Ton Cis gestimmt werden, ca. 2.150 kg wiegen und einen Durchmesser von 1,50 m haben; sie wäre damit die größte Glocke der Kirche.
Kirchengemeinde
Die Kirchengemeinde St. Augustinus war ab 1959 ein Pfarrrektorat und wurde 1964 eine selbstständige Pfarrei. 2010 kam es zur Neugründung der Stadtgemeinde St. Andreas, in der die bisherigen Pfarreien St. Andreas, St. Augustinus, St. Bernhard und St. Josef zusammengefasst wurden.
Literatur
- Richard Haker, St. Augustinus Cloppenburg, in: Stadt Cloppenburg (Hg.). Beiträge zur Geschichte der Stadt Cloppenburg, Bd. 2, Cloppenburg 1988
- Klaus Deux, 50 Jahre St. Augustinus Cloppenburg 1959 - 2009 S. 335-342, S. 91, S. 61-79, S. 129-131 Cloppenburg
Weblinks
- St. Andreas Cloppenburg – Gemeindeteil St. Augustinus
- Offizialatsbezirk Oldenburg – St. Augustinus Kirche