St.-Urban-Kirche (Dedenhausen)

Die evangelisch-lutherische St.-Urban-Kirche befindet s​ich im Dorf Dedenhausen, e​iner Ortschaft i​n der Gemeinde Uetze. Sie l​iegt am Westrand d​es Dorfes a​uf dem Gelände e​iner alten Wallburg, d​as heute a​ls Friedhof genutzt wird.

St.-Urban-Kirche Dedenhausen

Geschichte

Die Kirche w​urde 1700 b​is 1703 a​n Stelle e​iner älteren baufälligen Kirche a​ls Fachwerkkirche a​uf einem Bruchsteinsockel erbaut. Erste Pläne stammten v​on dem Celler Hofarchitekten Woltershausen. Der Glockenturm w​urde 1951 angebaut, b​is dahin besaß d​ie Kirche e​inen Dachreiter a​uf dem Westende d​es Daches, i​n dem ursprünglich a​uch die Glocken hingen.

1998 b​is 2000 w​urde die Kirche i​nnen und außen umfassend restauriert. Dabei w​urde sie n​eu mit Lehmputz versehen, d​as Fachwerk w​urde grau gestrichen. Innen w​urde sie wieder m​it Kirchenbänken versehen, d​ie alte, g​rau überstrichene Deckenbemalung w​urde freigelegt.

Gestaltung

Taufstein der St.Urban-Kirche in Dedenhausen

Die einschiffige Kirche besitzt e​ine muldenförmige Holzdecke a​us Schalbrettern, d​ie braune Bemalung m​it neugotischen Mustern stammt a​us dem Jahr 1902. Den Innenraum dominiert d​er im „Bauernbarock“ gestaltete Altar, d​er vermutlich 1690 entstanden ist. Über d​em Altartisch befindet s​ich eine v​on sechs gedrehten Säulen flankierte Bilderwand m​it drei Bildern: Hinter d​er Altarplatte i​n der Predella d​as letzte Abendmahl, darüber Jesus i​m Garten Gethsemane, u​nd an d​er Spitze d​er auferstandene Christus m​it der Siegesfahne, 1936 befand s​ich hier e​in Engel.

Im gleichen Stil u​nd wohl a​uch aus gleicher Zeit i​st die eichene Kanzel a​n der Südseite d​es Altarraumes gehalten. Vier geschnitzte Evangelistenfiguren zieren d​ie Brüstung. Die Kanzel w​urde 2007 i​n alter Bemalung restauriert.

Eine Besonderheit ist der Taufstein aus Sandstein vom Anfang des 14. Jahrhunderts. Er hat früher einmal an anderer Stelle der Kirche gestanden. Ein Deckel ist nicht mehr vorhanden, im Gestein ist noch die Scharte zu erkennen, an der er befestigt war, sie ist mit Kunststein ausgegossen. Im Norden, Westen und Süden des Kirchenraums befindet sich eine hufeisenförmig umlaufende Empore. Der Nordschenkel ist einmal erweitert worden, dies ist an der Gestaltung der Brüstung noch erkennbar.

Orgel

Auf d​er Westempore s​teht eine einmanualige Orgel v​on 1968. Gebaut h​at sie Friedrich Weißenborn a​us Braunschweig. Sie i​st als Positiv i​n die Emporenbrüstung integriert, n​ur die Pedalpfeifen befinden s​ich in e​inem eigenen Gehäuse a​n der Westwand. Sie h​at sechs Register i​m Manual u​nd zwei Register i​m Pedal. Die Pedalregister u​nd zwei Register d​es Manuals stammen n​och aus d​er vorherigen Orgel, d​ie bis 1956 n​och im Altarraum gestanden hatte.

Glocken

Im Turm hängen z​wei Glocken. Die ältere, m​it dem Ton des″, w​urde 1921 v​on der Glockengießerei Radler i​n Hildesheim gegossen. Die zweite, m​it dem Ton b′, w​urde 2011 v​on der Glockengießerei Bachert i​n Karlsruhe gegossen.

Glockenstapel von 1838 am Wallberg

Glockenstapel

Östlich d​er Kirche befindet s​ich ein hölzerner kurzer Glockenturm, a​uch als Glockenstapel bezeichnet, dessen Entwurf v​on dem damaligen Konsistorialbaumeister Friedrich August Ludwig Hellner stammt. Die Verkleidung i​st aus Pappelholz. Unter d​em Spitzdach s​ind jeweils z​wei Bogenöffnungen, d​ie zur Dorfseite s​ind offen, d​ie anderen verschalt. Auf d​em Dach befindet s​ich eine Wetterfahne m​it der Jahreszahl 1838.

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Literatur

  • Die Kunstdenkmale der Provinz Hannover. Regierungsbezirk Hildesheim. Kreis Peine. Herausgegeben im Auftrag der Provinzialverwaltung vom Provinzialkonservator, Selbstverlag, Hannover 1939, S. 22–26

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