St.-Annen-Kirche (Taarstedt)
Die St.-Annen-Kirche zu Taarstedt ist eine romanische Feldsteinkirche aus der Mitte des 12. Jahrhunderts.
Geschichte
Die Kirche ist eine Saalkirche mit rechteckigem Grundriss und ebenfalls rechteckigem Chor. Sie soll in der Nähe einer früheren heidnischen Kultstätte errichtet worden sein.[1] An der Westseite ist ein hölzerner Glockenturm angebaut, der drei Glocken unbestimmter Herkunft trägt, von denen eine wegen ihrer Bienenkorbform auf ein sehr hohes Alter geschätzt wird. Die St.-Annen-Kirche ist im Verzeichnis der eingetragenen Kulturdenkmale des Landes Schleswig-Holstein als Baudenkmal eingetragen.
Spätestens seit der Reformation bis etwa 1864 teilte sich das Kirchspiel den Pastor mit der St.-Andreas-Kirche in Brodersby-Goltorf.
Ausstattung
- Seitenaltar und Taufstein
- Chor
- Vortragekreuz
- Orgelempore
- Zwei geschnitzte Figuren
Das Innere der Kirche ist ebenso wie das Äußere mit dem weißen Verputz sehr schlicht gestaltet. Ein granitener Taufstein aus dem 12. Jahrhundert und der Altar aus dem Jahr 1772 mit auf Holz gemalten Ölbildern bestimmen den Chorraum. Oben am Altar findet sich ein aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts stammendes Vortragekreuz. Vor dem Altar befindet sich die Kommunionbank. An der Nordwand des Chors hat sich ein mittelalterlicher Seitenaltar erhalten, was in Schleswig-Holstein sehr selten ist. Die Figuren im Altarschrein sind in der Mitte Anna selbdritt, wovon sich der Kirchenname herleitet, sowie der Heilige Dionysius und ein weiterer Bischof.
Am Übergang zwischen Kirchenschiff und Chor befindet sich eine schlichte Kanzel aus dem 18. Jahrhundert, an der Nordwand ein großes Kruzifix aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. Ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert stammen die Apostelbilder an der Orgelempore. Als Besonderheiten der Taarstedter Kirche gelten zwei kleine, geschnitzte Holzfiguren an der westlichen Giebelwand sowie die Taufschale aus dem Jahr 1680 und Altarleuchter aus dem Jahr 1650 aus Messing. Letztere werden aus Sorge vor Metalldiebstahl nicht mehr in der Kirche aufbewahrt.
Zwei aus gotischer Zeit stammende geschmiedete Hängeleuchter aus der Taarstedter Kirche werden heute im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Schleswig auf Schloss Gottorf ausgestellt.
Einzelnachweise
- Beschreibung der Kirche auf der Seite des Kirchenkreises Schleswig-Flensburg