Spanungsgröße

Spanungsgrößen sind Größen beim Zerspanen, die aus den Schnittgrößen wie dem Vorschub (auch Arbeitseingriff genannt[1]) oder der Schnitttiefe abgeleitet sind. Zu den Spanungsgrößen gehören die Spanungsdicke, die Spanungsbreite und der Spanungsquerschnitt. Sie sind die wesentlichen Einflussgrößen auf die Spanbildung.[2] Zwischen Spanungsgrößen und den Schnittgrößen bestehen über den Werkzeugeinstellwinkel (kleines griechisches Kappa) mathematische Zusammenhänge. Die Schnittgrößen werden durch den Bediener oder das CNC-Programm direkt an der Maschine eingestellt. Die Spanungsgrößen ergeben sich dann automatisch daraus.[3][4]

Spanungsgrößen beim Drehen: Spanungsdicke h, Spanungsbreite b, Spanungsquerschnitt A. Außerdem noch die Schnittgrößen Schnitttiefe ap und Vorschub f sowie der Werkzeugeinstellwinkel k.

Die Spanungsbreite ist die Breite des Spanes senkrecht zur Schnittrichtung gemessen in der Schnittebene.

mit:

- Schnitttiefe (auch Zustellung oder Eingriffsbreite[5] genannt)

Die Spanungsdicke ist die Dicke des Spanes senkrecht zur Schnittrichtung gemessen senkrecht zur Schnittfläche.

Der Spanungsquerschnitt i​st der Querschnitt d​es abzunehmenden Spanes gemessen i​n der Schnittfläche

Einflüsse

Mindestspanungsdicke. Dargestellt in der Arbeitsebene (Hier identisch mit der Werkzeug-Schneidennormalebene).

Die Spanungsdicke hat großen Einfluss auf die Spezifische Schnittkraft . Sie ist definiert als auf den Spanungsquerschnitt bezogene Schnittkraft [6].

Die Schnittkraft n​immt zwar m​it steigender Spanungsdicke zu, d​ie spezifische Schnittkraft n​immt jedoch ab.

Die Spanungsbreite h​at dagegen f​ast keinen Einfluss a​uf die spezifische Schnittkraft solange s​ie sehr v​iel größer i​st als d​ie Spanungsdicke, w​as in d​er Praxis f​ast immer d​er Fall ist.

Um eine Spanabnahme zu gewährleisten ist eine bestimmte Mindestspanungsdicke zu überschreiten. Diese ist abhängig von der Streckgrenze des Werkstoffs und dem Schneidkantenradius . Als Daumenregel gilt etwa das zwei- bis dreifache des Schneidkantenradius.[7]

Zeitspanvolumen

Für Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen ist es oft wichtig festzustellen, wie produktiv verschiedene Verfahren sind. Eine wichtige Kenngröße dafür ist das Zeitspanvolumen . Es gibt das pro Zeiteinheit abgespante Volumen an und ergibt sich aus dem Spanungsquerschnitt und der Schnittgeschwindigkeit :

Einzelnachweise

  1. Denkena, Tönshoff: Spanen - Grundlagen, Springer, 3. Auflage, 2011, S. 7.
  2. Denkena, Tönshoff: Spanen – Grundlagen, Springer, 3. Auflage, 2011, S. 7.
  3. Heinz Tschätsch: Praxis der Zerspantechnik, Vieweg, 5 Auflage, 1997, S. 22.
  4. Schönherr: Spanende Fertigung, Oldenbourg, 2002, S. 13f.
  5. Zustellung = Eingriffsbreite: Denkena, Tönshoff: Spanen - Grundlagen, Springer, 3. Auflage, 2011, S. 7.
  6. Denkena, Tönshoff: Spanen - Grundlagen, Springer, 3. Auflage, 2011, S. 53.
  7. Wilfried König, Fritz Klocke: Fertigungsverfahren 1 : Drehen, Fräsen, Bohren. 8. Auflage. Springer, Berlin 2008, S. 270.
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