Souveräner GrossOrient von Deutschland
Der Souveräne GrossOrient von Deutschland (SGOvD) versteht sich gemäß seiner Konstitution als Großloge der Liberalen Freimaurerei.
Konstitution
In seiner Konstitution hat sich der SGOvD sowohl den alten freimaurerischen Werten („Alte Pflichten“) in neuer Interpretation („Neue Pflichten“[1]) wie auch humanitären Werten verpflichtet. Dabei werden insbesondere die sozialen Menschenrechte wie die Gleichberechtigung von Frau und Mann und Freiheitsrechte wie die Gewissens- und Religionsfreiheit betont. Im Gegensatz zu den von der United Grand Lodge of England als regulär anerkannten Großlogen[2] wird weder der religiöse Glaube an ein personifiziertes Höchstes Wesen für eine Mitgliedschaft vorausgesetzt, noch das männliche Geschlecht.
Gemäß dem Appell von Straßburg von 1961[3] steht es einer Loge im SGOvD frei und gilt auch dann als vollkommen, wenn bei der dafür notwendigen Einrichtung der drei „Großen Lichter“ nicht das heilige Buch einer Offenbarungsreligion als eines der drei Symbole verwendet wird. Ebenfalls besteht keine Verpflichtung zur Verwendung des Begriffs des „Allmächtigen Baumeisters aller Welten“.
Die Mitgliedslogen genießen Ritualfreiheit, sind souverän und arbeiten nach eigenen Richtlinien, die in ihrer Konstitution begründet sind. In Freimaurerlogen des SGOvD werden grundsätzlich zu freimaurerischen „Arbeiten“ alle Freimaurer uneingeschränkt zugelassen, ohne jedoch ein Recht auf Gegenseitigkeit zu fordern.
Die Konstitution des SGOvD beinhaltet u. a. einen Verweis auf:
- die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen
- die Charta der Grundrechte der Europäischen Union
- das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
- die Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten des InterAction Council
- den Appell von Straßburg[3]
- die Akzeptanz maskuliner, femininer und gemischtgeschlechtlicher Logen
Der SGOvD verfügt nach eigenen Angaben derzeit über elf aktive Logen weltweit, darunter die europäische Wanderloge "Phoenix", die australische Loge "Terra Australis", die deutschen Logen "Mehr Licht!" i. O. Freiburg, "Glück Auf!" i. O. Lüdenscheid, "Zur Behutsamkeit" i. O. Rosenheim, "Zur Rose an Severi" i. O. Erfurt sowie "MEMENTO MORI MMXII" i. O. Kaiserslautern.
Geschichte
Begründet wurde er im Oktober 2002 als Zusammenschluss von vier Freimaurerlogen durch sieben Meister „zur Weichenstellung für die Genese eines liberalen Gross-Orients von Deutschland für freie Männer und Frauen im Geiste der Aufklärung, der Toleranz in einem modernen Europa.“ Das Gründungsfest („Lichteinbringung“) wurde am 4. Oktober 2003 in Offenbach am Main mit dem Grand Orient de France, dem Grand Orient de Belgique, der Grande Loge de Belgique, dem Grossorient der Schweiz und dem Großorient von Österreich begangen.
Siehe auch
- Bijoux von Freimaurerlogen im SGOvD.
Weblinks
Einzelnachweise
- Die Neuen Pflichten von 1974 (Memento vom 28. Mai 2006 im Internet Archive)
- Die Grundprinzipien zur Anerkennung einer Großloge durch die United Grand Lodge of England (Memento vom 4. März 2008 im Internet Archive)
- Appell von Straßburg von 1961 (Memento vom 9. März 2005 im Internet Archive)