Sombrerit
Sombrerit war ein erdgeschichtlich jung gebildeter, an Korallen reicher Kalkstein, der durch Sickerwasser[1] und dem überlagernden Guano teilweise metamorphosiert wurde und neben kohlensaurem Kalk und Lehm 75 bis 90 Prozent phosphorsauren Kalk (Calciumphosphat) enthielt. Die Substanz wurde als dicht und hornartig bei einem spezifischen Gewicht von 2,52 beschrieben. Als Farbe gab man Spielarten von weiß bis rotgrau an.[2]
Er fand sich auf der Insel Sombrero bei den Kleinen Antillen zwischen den Jungferninseln und Anguilla. Da er sich leicht pulverisieren ließ,[3] beuteten amerikanisch Firmen von 1856 bis 1890 die Vorkommen aus und brachten den Sombrerit als Dünger in den Handel, um damit die Landwirtschaft in den verwüsteten Südstaaten zu beleben. Dadurch schien das Vorkommen rasch erschöpft worden zu sein. Sombrerit war somit das am schnellsten ausgebeutete Guanophosphat.[4]
Einzelnachweise
- Tuisko von Lorey/Christof Wagner: Handbuch der Forstwissenschaft, Tübingen 1912/13., S. 195.
- Pisani: Über den Esmarkit von Bräkke in Norwegen; in: E. Schweizerbart u. a. (Hrsg.): Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie, Stuttgart 1925, S. 471; Phipson: Über den Sombrerit, Journal für praktische Chemie, 1863, Bd. 87, S. 124; Ferdinand Zirkel: Lehrbuch der Petrographie, Leipzig 1893/94, S. 532.
- Gustav von Tschermak: Lehrbuch der Mineralogie, Wien u. a. 1905, S. 603.
- Adolf Miethe: Die Technik im zwanzigsten Jahrhundert, Braunschweig 1911, S. 332.