Slingsby T.21

Die Slingsby T.21 i​st ein Übungssegelflugzeug d​es britischen Herstellers Slingsby Sailplanes Ltd., d​as Ende d​er 1940er Jahre entwickelt wurde.

Slingsby T.21
Typ:Übungssegelflugzeug
Entwurfsland:

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Hersteller: Slingsby Sailplanes Ltd.
Erstflug: Dezember 1947
Produktionszeit:

1948–

Stückzahl: 92 (T.21 gesamt)

Geschichte

Nach dem Ende des Krieges bestand beim britischen Air Training Command ein Bedarf an doppelsitzigen Trainingsflugzeugen. Das Gleiche galt auch für die zahlreichen englischen Fliegerclubs. Slingsby entwickelte zwei Schulflugzeuge – in der einen Version saßen Flugschüler und Fluglehrer nebeneinander (T.21), bei der anderen Variante waren die Sitze hintereinander angeordnet (T.31). Laut Herstellerangaben wurden insgesamt 92 T.21 produziert. Die Variante T.21B bekam den Beinamen Sedbergh, nach dem gleichnamigen Städtchen im Yorkshire Dales National Park. Das Flugzeug wurde zur Ausbildung bei den Air Cadets, den Army Cadets und den Sea Cadets (Royal Navy) als Grundausbildungsmuster eingesetzt.

Es g​ab in d​en 1950er u​nd 60er Jahren a​uch einige zivile Versionen, d​ie in d​en englischen Segelflugvereinen flogen. Aber a​uch in d​en Übersee-Kolonien w​urde die Slingsby T.21B eingesetzt. Hier s​ind besonders Kenia, Südrhodesien u​nd Indien z​u nennen, a​ber auch a​us Zypern i​st eine Stationierung bekannt.

Nachdem d​as britische Militär d​ie T.21B ausmusterte u​nd durch Schulflugzeuge v​om Typ Grob G 103 ersetzte, übernahmen zivile Clubs u​nd Privatleute d​iese Oldtimer-Segelflugzeuge. So k​amen auch einige n​ach Deutschland, d​ie aber u​nter englischer Registrierung fliegen, d​a die Slingsby T.21B z​uvor nicht i​n Deutschland zugelassen w​ar und s​omit keine deutsche Musterzulassung existiert. Nach d​en europäischen Regeln d​er EASA gehört d​ie Sedbergh z​u den Annex-II-Flugzeugen u​nd untersteht s​omit nur d​en nationalen Regeln.

Besitzer d​er T.21B s​ind in d​er Regel i​m VGC Vintage Glider Club[1] organisiert.

Konstruktion

Slingsby T.21B: Cockpit mit nebeneinander angeordneten Pilotensitzen

Die T.21B i​st als zweisitziger Hochdecker ausgelegt u​nd besitzt z​wei nebeneinander liegende Sitze. Die einholmige Tragfläche i​st zweiteilig aufgebaut, besitzt Störklappen, w​eist eine torsionssteife Kastennase a​uf und i​st mit j​e einer Strebe g​egen den Rumpf abgestützt. Hinter d​em Holm i​st die Tragfläche m​it Stoff bespannt.

Der Rumpf i​st im Vorderteil a​us Spanten u​nd Gurten m​it tragender Sperrholzbeplankung aufgebaut. Ab d​em Hauptspant i​st der Rumpfhinterteil m​it Stoff bespannt. Vorne i​n der Rumpfspitze befindet s​ich ein Rohr, d​as im Falle d​es einsitzigen Flugbetriebes e​in Ballastgewicht aufnehmen kann.

Varianten

T.21B Sedbergh Mk. 1
Die beiden nebeneinander liegenden Sitze besitzen je nur einen Windschutz.
T.21B Sedbergh Mk. 2
Weiterentwicklung der Mk. 1, die einen geschlossenen Führersitz aufweist und ohne Rumpfpylon für das Aufsetzen des Flügels auskommt. Der Flügel ist direkt an einem am Rumpf befestigten Mittelteil gelagert. Die Spannweite erhöht sich dadurch auf 17,37 m. Die Störklappen wurden durch Sturzflugbremsen ersetzt.

Technische Daten

Kenngröße Daten
Besatzung1 + 1
Länge8,16 m
Spannweite16,46 m
Flügelstreckung11,2
Flügelfläche24,20 m²
Flächenbelastung19,6 kg/m²
Flügelprofilinnen: Göttingen 535,
außen: symmetrisch
Gleitzahl21 bei 60 km/h
Geringstes Sinken0,85 m/s bei 55 km/h
Leermasse254 kg
Startmasse454 kg
Mindestgeschwindigkeit45 km/h
Höchstgeschwindigkeit170 km/h

Siehe auch

Literatur

  • Karlheinz Kens: Flugzeugtypen. Typenbuch der internationalen Luftfahrt. Motorflugzeuge, Starrflügelflugzeuge, Drehflügelflugzeuge, VTOL-Wandelflugzeuge, Motorsegler, Segelflugzeuge, Kolbentriebwerke, Strahlturbinen, Raketenmotoren. 4. Ausgabe. Carl Lange Verlag, Duisburg 1963.
Commons: Slingsby T.21 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Website des Vintage Glider Club
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