Sklavinen
Sklavinen (von mittelgriechisch Σκλαβηνοί Sklavenoi, auch Σκλαβινοί Sklavinoi), veraltet auch teils als Slawinen bezeichnet, war die Bezeichnung für frühe Vorfahren der Slawen in byzantinischen Texten seit dem 6. Jahrhundert.
Erstmals erschien die Bezeichnung Sklavenoi um 550 in den Historien des Prokopios von Caesarea.[1] Sie bezeichnete eine Bevölkerungsgruppe, die nördlich der Donau an der Grenze des Byzantinischen Reiches siedelte. Ihre Herkunft ist unsicher und in der modernen Forschung umstritten.[2] Die Sklavinen besiedelten Gebiete, die von Germanen im Zuge der Völkerwanderung weitgehend verlassen worden waren.
Um 550 wurde erstmals ein Einfall von ihnen in das Byzantinische Reich erwähnt. In den folgenden Jahrzehnten kam es zu wiederholten Einfällen bis weit in das Reich hinein. Seit 612 gelang es ihnen, dort dauerhafte Siedlungen zu gründen (siehe Sklavinien).
Seit dem 7. Jahrhundert wich die Bezeichnung den Namen einzelner kleinerer Gruppen, wie Beresiten und anderen. In lateinischen Texten blieb die Bezeichnung Sclaveni bis ins 14. Jahrhundert eine allgemeine Bezeichnung für Slawen.
Literatur
- Florin Curta: The Making of the Slavs. History and Archaeology of the Lower Danube Region, C. 500–700. Cambridge University Press, Cambridge 2001.
- Alexander Sarantis: Justinian’s Balkan Wars. Campaigning, Diplomacy and Development in Illyricum, Thace and the Northern World A.D. 527-65. Francis Cairns, Prenton 2016.
Weblinks
Anmerkungen
- Prokopios, Historien 7,14,2.
- Überblick zu den verschiedenen Hypothesen nun bei Alexander Sarantis: Justinian’s Balkan Wars. Campaigning, Diplomacy and Development in Illyricum, Thace and the Northern World A.D. 527-65. Prenton 2016, S. 65ff.