Sivá Brada
Sivá Brada (deutsch wörtlich Grauer Bart oder Silberbart) ist ein Travertinhügel westlich der ostslowakischen Stadt Spišské Podhradie (deutsch Kirchdrauf). Auf dem Hügel entspringt eine Mineralquelle mit einem kleinen See, mit weiteren Quellen in der unmittelbaren Umgebung. 1979 wurde der Hügel zum Nationalen Naturreservat der Slowakei erklärt.[1]
Der Hügel befindet sich im Talkessel Hornádska kotlina und entstand durch Kreuzung der Verwerfungen am östlichen Rand des sogenannten Rückens von Vikartovce mit jenen, die das Braniskogebirge begrenzen.[2] Entlang der Verwerfungen tritt ein an Kohlendioxid (CO2) und Schwefelwasserstoff (H2S) reiches Mineralwasser aus. Der Travertinhügel ist holozänen Ursprungs, 25 Meter hoch und etwa 500 Meter breit und beherbergt reiche Flora mit seltenen Salz- und Sumpfpflanzen sowie Xerophyten. Am Fuße des Hügels wurde eine Bohrung durchgeführt, wo in der Vergangenheit ein Kaltwassergeysir aktiv war, mit Ausbrüchen alle fünf bis sechs Stunden, Dauer zwischen einer und zwei Stunden und Höhe von drei bis fünf Metern.[3]
Von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1945 befand sich hier ein kleines Bad, in dem Gelenkerkrankungen behandelt wurden und das dem nahen Zipser Kapitel gehörte.[4] Auf dem Hügel befindet sich die barocke Kreuzkapelle (slowakisch kaplnka sv. Kríža) aus dem Jahr 1675.
Einzelnachweise
- Eintrag auf sopsr.sk (slowakisch), abgerufen am 5. April 2020
- Gross, P. (Editor) 1999, Vysvetlivky ku geologickej mape Popradskej kotliny, Hornádskej kotliny, Levočských vrchov, Spišsko-šarišského medzihoria, Bachurne a Šarišskej vrchoviny 1 : 50 000. Geologická služba Slovenskej republiky, Bratislava, S. 112–114
- Národná prírodná rezervácia Sivá Brada, Touristisches Informationszentrum Spišské Podhradie am 30. Juli 2014, abgerufen am 5. April 2020
- Ernst Hochberger: Das große Buch der Slowakei, Sinn 2017, ISBN 978-3-921888-15-5 (S. 188)