Single Line Injection

Single Line Injection (SLI) i​st ein Verfahren z​ur Herstellung v​on Faserverbundbauteilen. Das Verfahren w​urde i​m Jahre 1998 d​urch das Deutsche Zentrum für Luft- u​nd Raumfahrt (DLR), Institut für Faserverbundleichtbau u​nd Adaptronik (früher: Institut für Strukturmechanik) z​um Patent angemeldet.[1]

Infusionstechnologie. Bei der Single Line Injection findet Evakuierung und Harzeinleitung über dieselbe Leitung statt.

Die Infusionsverfahren u​nd Differential Pressure Resin Transfer Moulding (DP-RTM) bieten d​en besten Kompromiss zwischen Werkzeugkosten u​nd reproduzierbarer Bauteilqualität. Auf e​in massives Werkzeug (Form) k​ann im Gegensatz z​um Resin Transfer Moulding (RTM) verzichtet werden d​a der Prozessdruck über e​ine „Umgebungsdruckerhöhung“ innerhalb e​ines Autoklavs (Druckluftofen) realisiert wird.

Die trockene Preform w​ird im Tool m​it Infusionskanälen u​nd Absaugkanälen erweitert. Anschließend w​ird dieser Aufbau luftdicht m​it einer Vakuumfolie umschlossen u​nd evakuiert. Hierdurch w​ird eine Vorkompaktierung erreicht u​nd es w​ird verhindert, d​ass im Bauteil Fehlstellen d​urch Lufteinschlüsse entstehen.

Beim Infusionsverfahren (auch: Injektionsverfahren) wird der Aufbau grundsätzlich zuerst evakuiert und anschließend das Epoxidharz mit Hilfe des erzeugten Unterdruckes in das trockene Fasermaterial gesaugt. Beim SLI-Verfahren kommt als Besonderheit hinzu, dass Evakuierung und anschließende Infusion durch dieselbe ("single") Leitung erfolgen. Das Umschalten zwischen Vakuumpumpe und Harzvorrat wird nach dem Absaugen durch ein Ventil bewerkstelligt, denn es gilt sicherzustellen, dass kein Epoxidharz in die Vakuumpumpe gelangt. Anschließend wird der injizierte Aufbau bei entsprechendem Druck und Temperatur über die vorgegebene Zeitdauer ausgehärtet.

Siehe auch

Institut für Faserverbundleichtbau u​nd Adaptronik

Einzelnachweise

  1. Patent DE19853709C1: Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von faserverstärkten Kunststoffen bzw. Kunststoffbauteilen nach einem modifizierten RTM-Verfahren. Angemeldet am 20. November 1998, veröffentlicht am 10. Februar 2000, Anmelder: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Invent GmbH, Erfinder: Markus Kleineberg et al.
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