Sinaida Martynowna Portnowa
Sinaida (Sina) Martynowna Portnowa (russisch Зинаида Мартыновна Портнова, wiss. Transliteration Zinaida Martynovna Portnova; * 20. Februar 1926 in Leningrad; † 10. Januar 1944 in Polozk) war eine sowjetische Partisanin und Untergrundkämpferin im Deutsch-Sowjetischen Krieg, die posthum den Ehrentitel Heldin der Sowjetunion erhielt.
Sinaida Portnowa wurde in Leningrad in eine Arbeiterfamilie geboren, die ursprünglich aus Weißrussland stammte. Als der Krieg im Juni 1941 ausbrach, hatte sie Schulferien und befand sich bei ihren Großeltern in Obol bei Witebsk, das schnell unter die deutsche Besatzung kam. Sie radikalisierte sich gegen die Besatzer, nachdem ihre Großmutter bei der Beschlagnahmung ihres Viehs zusammengeschlagen wurde. 1942 schloss sie sich der Untergrundorganisation Die jungen Rächer (Юные мстители) von Jefrossinja Senkowa an. Im Untergrund wurde sie in den Komsomol aufgenommen. Die jungen Rächer hatten Kontakte zum Woroschilow-Partisanenverband.
Sinaida Portnowa verbreitete zunächst Flugblätter, die zum Widerstand gegen die Besatzer aufriefen. Später führte sie Anschläge auf die Besatzungstruppen aus. Sie nahm eine Arbeit als Tellerwäscherin in der Kantine einer Militärschule an, in der deutsche Offiziere fortgebildet wurden. Im Auftrag des Untergrunds vergiftete sie im Sommer 1943 in der Kantine die Suppe, woran anschließend über 100 Offiziere starben. Danach floh sie zu den Partisanen.
Im Dezember 1943 hatte sie den Auftrag, das Schicksal der Jungen Rächer zu klären, die durch Verrat in die Hände der Besatzer fielen. Dabei wurde sie im Dorf Mostischtsche von den Nazis gefasst. Bei einem der Verhöre durch die Gestapo im Dorf Gorjany schnappte sie eine auf dem Tisch liegende Pistole des Ermittlungsbeamten, erschoss ihn und zwei Soldaten, wurde aber dann wieder gefasst. Portnowa wurde danach über einen Monat lang gefoltert und wurde am 10. Januar 1944 im Gefängnis von Polozk erschossen.
Sinaida Portnowa wurde 1958 der Titel Heldin der Sowjetunion verliehen. Ihren Namen trägt eine Straße in Sankt Petersburg sowie eine Straße und eine Schule in Obol, wo auch ein Portnowa-Museum besteht. Ein Schiff der Fernöstlichen Schifffahrtsgesellschaft trug zwischen 1968 und 2000 ihren Namen.
Weblinks
- Zinaida Portnova: The Teenage Partisan Who Became A Soviet Hero During World War II
- These 12 Tragic and Triumphant Teenagers Who Fought in WWII
- Ufarkin, Nikolai: Портнова Зинаида Мартыновна. warheroes.ru. Abgerufen am 2. September 2011.
- Galinsky, Anna: Герой Советского Союза: ПОРТНОВА ЗИНАИДА МАРТЫНОВНА. Belarusian State Museum of the Great Patriotic War. Archiviert vom Original am 22. April 2012. Abgerufen am 2. September 2011..
- Вениамин Лыков: «Мама, мы в партизанском отряде. Бьём немецко-фашистских оккупантов». 28. Dezember 2015. Abgerufen am 13. Januar 2020.
Literatur
- Henry Skaida: Heroines of the Soviet Union 1941–45. Osprey, Oxford 2003, ISBN 978-1-84176-598-3.