Silvia Braslavsky

Silvia Elsa Braslavsky (* 5. April 1942 in Buenos Aires, Argentinien) ist eine argentinische Photochemikerin.[1] Braslavsky ist eine Wissenschaftlerin im Bereich der Photobiologie, insbesondere in der experimentellen Photooptoakustik. Sie war bis zu ihrer Pensionierung 2007 Professorin am Max-Planck-Institut für Strahlenchemie (2003 umbenannt in Max-Planck-Institut für bioanorganische Chemie; 2012 umbenannt in Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion). Sie wurde für ihren Beitrag zur experimentellen Photooptoakustik sowie der Unterstützung der internationalen photochemischen Forschung, insbesondere in Argentinien, ausgezeichnet.

Leben und Wirken

Silvia Braslavsky i​st die Tochter d​er Erziehungswissenschaftlerin Berta Perelstein d​e Braslavsky u​nd des Biochemikers Lázaro Braslavsky u​nd die Schwester v​on Cecilia Braslavsky, ebenfalls Erziehungswissenschaftlerin u​nd frühere Direktorin d​es International Bureau o​f Education d​er UNESCO. Sie h​at zwei Töchter, d​ie Soziologin Paula-Irene Villa Braslavsky u​nd Carolina Klockow.

Braslavsky studierte Chemie a​n der Universität Buenos Aires, verließ Argentinien a​ber nach d​er „Nacht d​er langen Schlagstöcke“ i​m September 1966. Während s​ie Assistentin a​n der Universität v​on Chile i​n Santiago d​e Chile war, promovierte s​ie an d​er Universität Buenos Aires i​n 1969. Nach wissenschaftlichen Positionen a​n der Penn State University (1969–1972), a​n der Universidad Nacional d​e Río Cuarto, Argentinien (1972–1975), erneut Penn State (1975) u​nd der University o​f Alberta i​n Edmonton, Kanada (1975) g​ing sie 1976 a​n das Max-Planck-Institut für Strahlenchemie i​n Mülheim a​n der Ruhr, w​o sie b​is zu i​hrer Pensionierung 2007 forschte. Sie w​ar im Zuge i​hrer Forschungskooperationen a​ls Gastwissenschaftlerin u​nd Gastprofessorin u. a. i​n Spanien, Israel, Kanada, Cuba, USA, Brasilien u​nd in Argentinien tätig.

Braslavsky bekleidet Ämter und Funktionen in internationalen wissenschaftlichen Vereinigungen der Chemie. Seit 2000 ist sie Vorsitzende des IUPAC Komitee für Photochemie. Seit 2006 ist sie korrespondierendes Mitglied des CONICET in Argentinien und zudem Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des INQUIMAE (Institut für Chemie der Materialien, Umwelt und Energie). Gegenwärtig ist sie Vorsitzende und Hauptorganisatorin der 16. Internationalen Konferenz in Photobiologie, die im August 2014 in Córdoba, Argentinien, stattfinden wird.[2] Seit 2010 ist sie gewähltes Vorstandsmitglied der RCAA, der Vereinigung von in Deutschland arbeitenden argentinischen Wissenschaftlern.

Auszeichnungen

  • 1998 wurde ihr als erste Frau den Research Award der American Society for Photobiology verliehen.[3]
  • 2004 wurde ihr der Elhuyar-Goldschmidt Preis der spanischen und der deutschen chemischen Gesellschaft verliehen.[4]
  • 2008 wurde ihr als erste Frau die Ehrendoktorwürde der Ramon-Llull-Universität, Barcelona, Spanien verliehen.[5]
  • 2011 wurde ihr der Raíces Preis durch das Argentinische Ministerium für Wissenschaft (MINCYT) in Anerkennung ihres Engagements für die wissenschaftliche Kooperation zwischen Argentinien und Deutschland verliehen.[6]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • "Time-Resolved Photothermal and Photoacoustic Methods Applied to Photoinduced Processes in Solution", S.E. Braslavsky, G.E. Heibel, Chem. Rev. 92, 1381–1410 (1992). doi:10.1021/cr00014a007
  • "Effect of Solvent on the Radiative Decay of Singlet Molecular Oxygen a(1Δg)", R.D. Scurlock, S. Nonell, S.E. Braslavsky, P.R. Ogilby, J. Phys. Chem. 99, 3521–3526 (1995). doi:10.1021/j100011a019
  • '"Glossary of Terms Used in Photochemistry'", 3rd Version (IUPAC Recommendations 2006), S.E.Braslavsky, Pure Appl. Chem. 79, 293–461 (2007). doi:10.1351/pac200779030293
  • '"Glossary of Terms Used in Photocatalysis and Radiation Catalysis'" (IUPAC recommendations 2011) S.E. Braslavsky, A.M. Braun, A.E. Cassano, A.V. Emeline, M.I. Litter, L. Palmisano, V.N. Parmon, N. Serpone, Pure Appl. Chem. 83, 931–1014 (2011). doi:10.1351/PAC-REC-09-09-36

Einzelnachweise

  1. Max Planck Gesellschaft CV. Archiviert vom Original am 11. Mai 2011. Abgerufen am 16. Dezember 2012.
  2. Webseite der Konferenz. Archiviert vom Original am 22. Juli 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.photobiology2014.com.ar Abgerufen am 29. Dezember 2012.
  3. ASP Übersicht der Preisträger (PDF; 23 kB) Abgerufen am 21. Dezember 2012.
  4. Pressemitteilung. Archiviert vom Original am 11. Mai 2011. Abgerufen am 17. Dezember 2012.
  5. Übersicht bei der Ramon-Llull-Universität. Abgerufen am 16. Dezember 2012.
  6. Pressemitteilung von MINCYT. Abgerufen am 16. Dezember 2012.
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