Sigmund Haffner der Ältere
Sigmund Haffner der Ältere (auch Sigmund Hafner) (* 29. Oktober 1699[1] in Jenbach, Tirol; † 15. Januar 1772[2] in Salzburg) war Landtagsabgeordneter und von 1768 bis 1772 Bürgermeister der Stadt Salzburg.
Leben und Werk
Haffner war ein reicher Handelsmann und erhielt 1754 das Recht zur Prägung eigener Münzen, die als Haffner-Halbpaten bis 1760 im Umlauf waren. Sigmund Haffner ging vor allem als Mäzen in die Geschichte ein. Er errichtete die beiden seinerzeitigen Waisenhäuser in Mülln und unterstützte mit insgesamt über 300.000 Gulden zusätzlich folgende Salzburger Einrichtungen: Armeninstitut, den Armenbürgersäckel, die Stadtalmosenkassa, das Johannsspital, das Bürgerspital, das Bruderhaus, das Leprosenhaus, die Arme-Studenten-Kassa, die Normalschule, die Hausarmenkassa, den Lehrjungenfonds, das Gebärhaus, die Ursulinenschule, die drei Stadtkaplaneien, das Kloster Loreto, das Franziskanerkloster, das Kapuzinerkloster und das Theatinerkloster.
Die Grabstätte Sigmund Haffners d. Ä. befindet sich auf dem Petersfriedhof in Salzburg.
Sigmund Haffners Sohn, Sigmund Haffner der Jüngere (1756–1787), war Humanist und durfte nach seiner Erhebung in den Reichsadelsstand im Jahr 1782 fortan das Prädikat von Inbachshausen führen. Die Tochter Sigmund Haffners d. Ä., Theresia (1740–1798), heiratete am 25. Mai 1762 Franz Xaver Andreas Athanasius Weiser (1739–1817). Dieser war der älteste Sohn von Ignatz Anton von Weiser, der Textdichter von Mozarts Singspiel Die Schuldigkeit des ersten Gebots und direkter Nachfolger Haffners als Bürgermeister von Salzburg.
Ehrung
Nach Sigmund Haffner wurde 1873 die Sigmund-Haffner-Gasse in der Salzburger Altstadt benannt.[3]
Wolfgang Amadeus Mozart setzte den Haffners 1776 mit der als musikalische Untermalung des Polterabends zur Hochzeits Sigmund Haffners d. J. entstandenen Haffner-Serenade KV 250 ein musikalisches Denkmal. Auch komponierte er 1782 zur Adelserhebung des jungen Haffners, vermutlich im Auftrag Leopold Mozarts, die sogenannte Haffner-Sinfonie KV 385.[4]
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Hafner, Sigmund. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1861, S. 191 (Digitalisat).
Einzelnachweise
- Taufbuch 1684-1740 | Jenbach | Matriken Tirol Online. Abgerufen am 27. November 2020.
- Sterbebuch - STBIV | Salzburg-Dompfarre | Salzburg: Rk. Erzdiözese Salzburg | Österreich | Matricula Online. Abgerufen am 27. November 2020.
- Franz Martin: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Strassen, Gassen, Plätze, Wege, Tore, Brücken und Parks mit Erklärung ihrer Namen (= Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Ergänzungsband. 25). 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Willa Leitner-Martin und Andreas Martin. Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006.
- Vorwort. In: Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie D-dur (Hafner) KV 385. mit Marsch D-dur KV 408/2 (385a) (= Partitur-Bibliothek. 5373). Herausgegeben von Henrik Wiese. Breitkopf & Härtel, Wiesbaden u. a. 2013, ISBN 979-0-004-21241-7, S. III.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Johann Christian Paurnfeind | Bürgermeister von Salzburg 1768–1772 | Ignatz Anton von Weiser |