Sigma-Plan
Der Sigma-Plan ist ein ursprünglich 1977 ins Leben gerufenes belgisches Projekt zur Entwicklung eines verbesserten Schutzsystems des Zeescheldebeckens gegen Hochwasser und Sturmfluten. Der Plan wurde bereits zahlreiche Male überarbeitet.
Der Sigma-Plan orientiert sich grundsätzlich an dem von den Niederlanden unmittelbar nach der Flutkatastrophe von 1953 ins Leben gerufenen Deltaplan. Da bei der Flutkatastrophe auch der flämische Teil Belgiens betroffen war, war geplant, den Sigma-Plan ebenfalls bereits wesentlich früher aufzusetzen. Aber erst als 1976 ein heftiger Sturm, verbunden mit einer Springflut, erneut Deichbrüche in Ruisbroek verursachte, was wiederum die Überflutung ausgedehnter Gebiete der Provinz Antwerpen zur Folge hatte, kam es zur Aufstellung des Sigma-Plans, um das Zeescheldebecken gegen künftige Sturmfluten der Nordsee zu sichern. Es ist beabsichtigt, die unter Meeresspiegelniveau gelegenen Gebiete um die Schelde und ihre Zuflüsse Durme, Rupel sowie Teile von Nete, Dijle und Zenne gegen Überschwemmungen zu schützen.
Im Laufe der Zeit wurde der Sigma-Plan zahlreiche Male überarbeitet und abgeändert. Dabei verschoben sich die Prioritäten von der Befestigung und Erhöhung der Deiche in Richtung einer vermehrten Anlage von Rückhaltebecken zur kontrollierten Überschwemmung bei Hochwassergefahr. Diese Pläne jedoch führten zu zahlreichen lokalen Protesten. So konnte das Rückhaltebecken bei Kruibeke bis heute nicht fertiggestellt werden.
Bis 2008 waren rund 80 Prozent der geplanten Deicherhöhungen und 60 Prozent der Rückhaltebecken realisiert.
Weblinks
- Internetauftritt des Sigma-Plans (niederl./engl.)