Siegwart Gruder
Siegwart Gruder (* 24. April 1872 in Lemberg, Österreich-Ungarn; † nach 1933) war ein deutsch-österreichischer Schauspieler bei Bühne und Stummfilm.
Leben und Wirken
Nach seinem Abitur schrieb sich Gruder an der Wiener Universität als Hörer ein und ließ sich von den Hofschauspielern Georg Reimers, Joseph Lewinsky und Josef Altmann künstlerisch ausbilden. Diese ermöglichten ihm im Alter von 17 Jahren auch seine erste Rolle am Burgtheater. Anschließend wirkte Gruder an deutschen Bühnen (viel Tourneetheater). 1912, als Gruder gerade an Berlins Theater des Westens engagiert war, wurde er zum Film geholt. Im Jahr darauf sah man ihn auch an der Seite Asta Nielsens: In dem Spionagedrama S1, seinem wohl bekanntesten Zelluloidwerk, verkörperte Gruder den Vater des dänischen Leinwandstars.
Während des Ersten Weltkriegs diente Siegwart Gruder die gesamten knapp viereinhalb Jahre, ehe er anschließend an das Theater des Westens zurückkehrte. Rund um 1919/20 erhielt er auch wieder einige wenige Filmrollen. Mitte der 1920er Jahre war er nach eigener Aussage im künstlerischen Beirat der Eichberg-Film Richard Eichbergs. Siegwart Gruder, der sich auch als Maler versucht hatte, ist bis mindestens 1934 nachzuweisen, möglicherweise verstarb er aber noch in demselben Jahrzehnt.
Filmografie
- 1912: Der Strohwitwer
- 1912: Die gelbe Rasse
- 1912: Die lebende Brücke
- 1913: S1
- 1919: Die Schreckensnacht auf Schloß Drachenegg
- 1920: Die Prinzessin vom Nil
- 1920: Der Henker von Sankt Marien
Literatur
- Kurt Mühsam / Egon Jacobsohn: Lexikon des Films. Verlag der Lichtbildbühne, Berlin 1926. S. 68 f.
Weblinks
- Siegwart Gruder in der Internet Movie Database (englisch)
- Siegwart Gruder bei filmportal.de