Siedlung Möhrenstieg
Die Siedlung Möhrenstieg ist eine denkmalgeschützte Siedlung in der Stadt Quedlinburg in Sachsen-Anhalt.
Lage
Sie liegt östlich der Quedlinburger Innenstadt, nördlich der Magdeburger Straße an der Adresse Möhrenstieg 1 bis 12 und ist als Siedlung im Quedlinburger Denkmalverzeichnis eingetragen.
Architektur und Geschichte
Die Siedlung entstand im Jahr 1927 nach einem Entwurf des Quedlinburger Stadtbaurates Paul Laumer. Es wurden in räumlicher Nähe zu Bahnanlagen sechs sehr ähnlich gestaltete Mehrfamilienhäuser errichtet, die zueinander in einer V-Form angeordnet wurden. Die schlicht gestalteten Häuser waren für sozial schwächere Familien vorgesehen.
Die Häuser verfügen über ein verputztes Sockel- und ein mit Brettern verkleidetes Obergeschoss. Bedeckt sind die Gebäude von Walmdächern, auf denen sich straßenseitig langgezogene Hechtgaupen befinden. Die Hauseingangsbereiche sind, wenn auch zurückhaltend, im Stil des Expressionismus gestaltet. Ursprünglich vorhandene Fensterläden befinden sich derzeit (Stand 2012) nicht an den Gebäuden.
Derzeit bestehen durch den Eigentümer (eine Wohnungsbaugenossenschaft der Stadt Quedlinburg) Bestrebungen, die Siedlungsanlage leer zu ziehen um sie anschließend abreißen zu können.[1][2]
- Siedlung Möhrenstieg
- mehrere der Siedlungshäuser
Literatur
- Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 7: Falko Grubitzsch, unter Mitwirkung von Alois Bursy, Mathias Köhler, Winfried Korf, Sabine Oszmer, Peter Seyfried und Mario Titze: Landkreis Quedlinburg. Teilband 1: Stadt Quedlinburg. Fliegenkopf, Halle 1998, ISBN 3-910147-67-4, S. 182.
Einzelnachweise
- Stadt Quedlinburg (Hrsg.): Integriertes Stadtentwicklungskonzept Quedlinburg. Stand 2012. 2012, S. 75 (quedlinburg.de [PDF; abgerufen am 3. Januar 2015] Zitat: „In einigen Fällen ist der hohe Leerstand (auch) durch Abrissplanungen bestimmt (Erwin-Baur-Straße, Möhrenstieg, Stresemannstraße).“).
- Uwe Kraus: Adé, kleine Gartenstadt. In: Mitteldeutsche Zeitung. Quedlinburg 22. Mai 2014 (archive.org [abgerufen am 3. Januar 2015] Zitat: „Das finden auch eine Reihe Interessenten, die gerne in eine der kleinen Wohnungen ziehen würden. ‚Immer wieder kamen die dann frustriert von der Wowi wieder. Seit rund zwölf Jahren will das Unternehmen hier keine neuen Mieter‘, weiß Steffen Scholz. Gerade mal 15 Wohnungen wären derzeit belegt. ‚Hier schafft die Wowi künstlich Leerstand, um irgendwann, und der Zeitpunkt ist nun da, sagen zu können, dass hier keiner mehr wohnen will und mit dem Abriss beginnt.‘ “).