Siderose

Als Siderosen bezeichnet m​an Erkrankungen, b​ei denen Salze d​es Eisens i​m Organismus abgelagert werden (Eisenspeicherkrankheiten). Man unterteilt primäre (angeborene) u​nd sekundäre (erworbene) Siderosen. Der Eisengehalt d​es Körpers k​ann bei Siderosen b​is zum Zehnfachen d​es Normwertes ansteigen.

Klassifikation nach ICD-10
J63.4 Siderose
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die wichtigste primäre Siderose i​st die klassische (adulte) autosomal rezessiv vererbte Hämochromatose.

Sekundäre Siderosen kommen n​ach chronischer Zufuhr überhöhter Eisenmengen vor, beispielsweise

  • bei chronischer Überdosierung oraler Eisenpräparate[1]
  • nach jahrelanger Transfusionsbehandlung von hämolytischen Anämien
  • bei Patienten mit alkoholtoxischen Leberschäden.
  • als Pneumokoniose[2] durch langjähriges Inhalieren von Eisenpartikel (zum Beispiel bei Schweißarbeitern und Arbeitern der Stahlindustrie)
  • nach Eindringen und längerem Verbleib eines eisenhaltigen Fremdkörpers, insbesondere im Auge

Einzelnachweise

  1. Fachinformation von Kendural, ein Medikament zur Behandlung von Eisenmangelzuständen bei oddb.org
  2. H. Symanski: Pneumokoniose im Eisenerzbergbau: Siderose oder Silikose?: Unter Verwendung von 3 Autopsiebefunden. In: Archiv für Gewerbepathologie und Gewerbehygiene. Band 13, Nr. 7, 1955, S. 702–720, doi:10.1007/BF00312846.

Dieser Text basiert ganz oder teilweise auf dem Eintrag Siderose im Flexikon, einem Wiki der Firma DocCheck. Die Übernahme erfolgte am 8. Juli 2004 unter der damals gültigen GNU-Lizenz für freie Dokumentation.

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