Siddiq Farhang
Mir Muhammad Siddiq Farhang (* 1914 in Kabul; † April 1990) war ein afghanischer Politiker und Diplomat.
Leben
Siddiq Farhang war der Sohn von Sayyid Habib, einem Bruder von Sayed Qassem Rishtya. Farhang besuchte das Istiqlal Lycée in Kabul, arbeitete in der Bank-i Milli und wurde 1949 Mitglied des Stadtrates und stellvertretender Bürgermeister von Kabul. Von 1951 bis 1952 verlegte er die Zeitung Watan (Heimat). Er wurde zwei Mal inhaftiert: 1933 unter dem Regime von Mohammed Haschim Khan und von 1952 bis 1956 unter dem Regime von Mohammed Sahir Schah.
1956 wurde er als Berater im Bergbau- und Industrieministerium beschäftigt. 1963 leitete er die Abteilung Bergbau. Von 1964 bis 1965 war er stellvertretender Planungsminister. Von 1964 bis 1965 war er Mitglied der verfassungsgebenden Versammlung. 1964 wurde er zum Mitglied in der Loja Dschirga ernannt, wo er als Ersatzmitglied für den vierten Wahlkreis von Kabul fungierte. 1965 wurde er Vorsitzender des gesetzgebenden Ausschusses. Von 1972 bis 1974 war er Botschafter in Belgrad. Im Februar 1980 wurde er Ratgeber von Babrak Karmal.
Siddiq Farhang war verheiratet und hatte eine Tochter und drei Söhne, darunter Mohammad Amin Farhang, der in Köln promoviert und später afghanischer Handels- und Industrieminister wurde.[1] Seine Muttersprache war Dari daneben sprach er Französisch, Englisch und Paschtu. Er verließ Afghanistan 1981 und lebte bis zu einem tödlichen Myokardinfarkt in den Vereinigten Staaten.[2]
Schriften
- Afġānistān dar panǧ qarn-i aẖīr. (Afghanistan in the last five centuries.) 2 Bände, 1992/1995 (Katalogeintrag)
Literatur
- „Farhang, Mir Siddiq“, in: L. R. Reddy: Inside Afghanistan. End of the Taliban Era? 2002, S. 71.
Einzelnachweise
- Abdullah Qazi: „Mohammad Amin Farhang“ (Memento vom 29. September 2012 im Internet Archive), 4. Februar 2009.
- „Farhang, Mir Muhammad Amin (1938–)“, in: Ludwig W. Adamec: Historical Dictionary of Afghanistan, 2012, S. 140.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Attaullah Nasser Zia | afghanischer Botschafter in Belgrad 1972 bis 1974 | Muhammad Amin Etemadi |