Shutterstock
Shutterstock ist ein amerikanischer Stock-Anbieter mit Sitz in New York City.[2] Das Unternehmen wurde 2003 vom Programmierer und Fotografen Jon Oringer gegründet. 2019 besaß Shutterstock eine Bibliothek mit rund 200 Millionen Stock-Fotos, Vektorgrafiken und Illustrationen.[3] Seit 2012 wird Shutterstock an der New York Stock Exchange öffentlich gehandelt.[4][5]
Shutterstock | |
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Rechtsform | |
Gründung | 2003 |
Sitz | Empire State Building 350 Fifth Avenue New York City, New York, U.S |
Leitung | Jon Oringer (46,3 %) |
Mitarbeiterzahl | 700[1] |
Branche | Stockfotografie, Footage, Produktionsmusik |
Website | www.shutterstock.com |
Stand: 28. Juni 2019 |
Seit der Gründung hat Shutterstock eine Handvoll anderer Unternehmen erworben, beginnend mit Bigstock im Jahr 2009 und gefolgt vom Digital-Asset-Management-Softwareanbieter Webdam im Jahr 2014.[6] Nach der Übernahme von Rex Features und PremiumBeat im Jahr 2015 unterzeichnete Shutterstock einen Partnerschaftsvertrag mit der Associated Press.[7][8] Zuletzt erwarb Shutterstock Flashstock.
Im März 2016 hatte Shutterstock über 100.000 Fotografen, die Bilder auf die Webseite luden. 1,4 Millionen Menschen in 150 Ländern sind aktive Kunden.[9]
Geschichte
Gründungs- und Anfangsjahre (2003–2011)
Shutterstock wurde 2003 vom amerikanischen Unternehmer und Programmierer Jon Oringer gegründet.[10] Oringer schuf seinen eigenen Online-Marktplatz.[2] Oringer lud zunächst 30.000 eigene Fotos hoch und stellte sie im Abonnement für 49 US-Dollar im Monat zur Verfügung. Mit dem Abonnement erhielt man unbegrenzte Downloads. Als die Nachfrage sein Fotoangebot überschritt, begann Oringer zusätzliche Mitwirkende einzustellen. Auf Shutterstock werden seit 2006, mit der Einführung von Shutterstock Footage, auch Videos hochgeladen.[11] 2007 hatte das Unternehmen 1,8 Millionen Fotos. Shutterstock expandierte im August 2008 über das Abonnementsmodel hinaus zu À-la-carte-Preisen.[12]
Am 23. September 2009 gab Shutterstock bekannt, dass es Bigstock, eine konkurrierende Fotoagentur, gekauft hat. Jon Oringer, CEO von Shutterstock, erklärte, dass die Ergänzung "Shutterstock in die Lage versetzt, die vielfältigen Zahlungspräferenzen von Kunden weltweit besser zu erfüllen". Shutterstock hatte bis Anfang 2010 11 Millionen Bilder in seiner Bibliothek. Im Februar 2011 kündigte Shutterstock eine zweijährige Partnerschaft mit dem American Institute of Graphic Arts (AIGA) an, um seinen Mitgliedern kreative Inspiration zu bieten.[13] Seit November 2011 gibt es eine Shutterstock-App für das iPad, die kostenlos zur Verfügung gestellt wird.[14]
Börsengang (2012–2013)
Shutterstock Images LLC kündigte im Mai 2012 das Tool Shutterstock Instant an.[15] Shutterstock Instant wurde unter der Schirmherrschaft der neu gegründeten Shutterstock Labs eingeführt. Ebenfalls im Mai 2012 reichte Shutterstock einen Börsengang an der New Yorker Börse ein. Am 17. Oktober 2012 wurde Shutterstock an der Börse gelistet.[4] Im November 2012 debütierte Shutterstock mit einer iOS-Anwendung, die unter anderem für iPhone und iPad bestimmt ist.[16]
Shutterstock, Inc. kündigte im März 2013 Spectrum an, ein neues "Image Discovery Tool". Damals hatte Shutterstock 24 Millionen lizenzierbare Fotos, Vektoren und Illustrationen im Portfolio. Im August 2013 gaben Shutterstock und Facebook eine Partnerschaft zur Integration der Shutterstock-Bibliothek in Werbungen an. Damit konnten Werbende auf Facebook Bilder aus Shutterstock auswählen.[17] Damals war Shutterstock in 20 Sprachen erhältlich.[18]
Neue Partnerschaften (2013–2014)
Im September 2013 startete Shutterstock Offset, einen Marktplatz, der sich auf hochwertige Fotos von etablierten Künstlern konzentrierte.[19] Wenige Monate später startete Shutterstock seine erste Android-App.[20] Im Oktober 2013 eröffnete Shutterstock Büros in Berlin.[21] Shutterstock-Aktien hatten bis zum Herbst 2013 einen Marktwert von 2,5 Milliarden US-Dollar erreicht, während der Umsatz für 2013 235 Millionen Dollar betrug.[22]
Im März 2014 erwarb Shutterstock Webdam, einen Anbieter von Online-Digital-Asset-Management-Software.[23] Ebenfalls im März 2014 verlagerte Shutterstock seinen Hauptsitz in das Empire State Building.[24] Im Mai 2014 gingen Shutterstock und Salesforce eine Partnerschaft ein, um die Bilddatenbank von Shutterstock in das Social Studio von Salesforce zu integrieren.[25] Am 2. September 2014 kündigte Shutterstock an, 2 Millionen hochgeladene Videoclips übertroffen zu haben.[26] Kurz darauf enthüllte Shutterstock eine neue App, die Mitwirkenden beim Hochladen und Kategorisieren von Fotos helfen sollte.[27] Der Umsatz von Shutterstock betrug 2014 328 Millionen Dollar, eine Steigerung von 39 % gegenüber 2013. 2014 zahlte Shutterstock über 83 Millionen Dollar an seine rund 80.000 mitwirkenden Fotografen und Künstler.
Jüngste Entwicklungen (seit 2015)
Im Januar 2015 erwarb Shutterstock sowohl Rex Features, Europas größte unabhängige Foto-Presseagentur, als auch PremiumBeat, einen Stock-Music- und Sound-Effekt-Service.[7] Die Penske Media Corporation (PMC) schloss im Juni 2015 eine Partnerschaft mit Shutterstock, um Unterhaltungs- und Modebilder zu erstellen und zu lizenzieren. Gemäß den Bedingungen des Deals hätte Shutterstock bis 2016 ein exklusives Recht und eine Lizenz für das Archiv von PMC, das Zeitschriften wie Variety, Women's Wear Daily und Deadline umfasste.[28] Das Unternehmen erwarb auch BEImages, eine weitere große unabhängige Fotopresseagentur.
Im März 2016 hatte Shutterstock über 100.000 Fotografen, die Bilder auf die Webseite luden. Zum aktiven Kundenstock zählen 1,4 Millionen Menschen in 150 Ländern.[9] Im selben Monat kündigte Shutterstock an, Material von Associated Press in den Vereinigten Staaten zu vertreiben.
Im Juli 2016 gab Shutterstock eine Partnerschaft mit Google bekannt. Die Partnerschaft soll die Integration der Bilder in Dienste wie AdSense, AdWords und AdMob fördern.[29]
Im Oktober 2016 kündigte Shutterstock einen Vertrag mit der European Pressphoto Agency an.[30]
Im Februar 2018 investierte Shutterstock 15 Millionen US-Dollar in das chinesische Unternehmen ZCool.[31] Der Kauf baut auf der erfolgreichen Geschäftsbeziehung auf, die Shutterstock und ZCool seit 2014 haben, als ZCool zum ersten Mal der exklusive Vertrieb von kreativen Shutterstock-Inhalten in China wurde. Webdam, das Shutterstock im Jahr 2014 erworben hat, wurde für 49,1 Millionen US-Dollar an das Amsterdamer Unternehmen Bynder verkauft, um die Strategie von Shutterstock vom Digital Asset Management wegzuentwickeln.[32]
Im Mai 2018 gab IBM Watson Content Hub offiziell eine Partnerschaft mit Shutterstock bekannt.[33] Watson Content Hub ist ein Content-Management-System (CMS).
Im Mai 2020 kündigte das Unternehmen an, dass es seine Einkommensstruktur zum 1. Juni von einem pauschalen Mindestmodell auf ein prozentbasiertes Modell umstellen wird. Die Einnahmen der Beitragszahler können von der bisherigen Mindestzahlung pro heruntergeladenem Bild von 25 Cent auf 10 Cent oder 15 Prozent des Umsatzes auf der Einstiegsebene gesenkt werden, wobei die Autorenbewertungen zu Beginn jedes Jahres auf Null zurückgesetzt werden.[34]
Räumlichkeiten und Personal
Shutterstock hat seinen Hauptsitz in New York. Im Oktober 2013 eröffnete Shutterstock seine neue Europazentrale in Berlin. Seit März 2014 unterhält Shutterstock weitere Büros in Amsterdam, Chicago, Denver, London, Montréal, Paris und San Francisco. Nachdem Shutterstock seinen Hauptsitz in New York jahrelang in einem Büro an der Wall Street hatte, zog Shutterstock im März 2014 in das Empire State Building um. Laut Shutterstock wurde das Büro mit dem Ziel ausgewählt, die Pendelzeiten für New Yorker Mitarbeiter zu verkürzen.[24]
Nach der Gründung im Jahr 2003 mit CEO Jon Oringer als alleinigem Mitarbeiter war Shutterstock bis 2007 auf 30 Mitarbeiter angewachsen. Bis 2016 wuchs die Mitarbeiterzahl auf mehr als 700 an.[35]
Kritik
Kritik wurde 2020 von vielen Fotografen an den neuen Vergütungsregeln für Urheber geübt: Die neuen Vergütungsregeln der Plattform würden die ohnehin geringen Einkünfte der Fotografen, die pro verkauftem Foto zwischen 0,25 und 2,85 $ erhalten, nochmals verringern und so die wirtschaftliche Existenz der Fotografen gefährden.[36][37]
Weblinks
Einzelnachweise
- From stock photos to the stock market: Shutterstock CEO reveals how the company went public. Abgerufen am 28. Juni 2019 (englisch).
- Steven Bertoni: Silicon Alley's First Billionaire Aims To Dominate Images On Web. Abgerufen am 28. Juni 2019 (englisch).
- Shutterstock Takes Aim at Digital Transformation. Abgerufen am 28. Juni 2019 (englisch).
- Shutterstock. Abgerufen am 28. Juni 2019.
- Lisa Evans: How Intrapreneurship Encouraged Shutterstock’s Creative Success. 22. April 2014, abgerufen am 15. Juli 2021 (amerikanisches Englisch).
- Shutterstock Acquires Digital Asset Management Service WebDAM, Goes After Enterprise Market. In: TechCrunch. Abgerufen am 28. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
- Shutterstock Acquires Rex Features For $33M And PremiumBeat For $32M. In: TechCrunch. Abgerufen am 28. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
- Roy Greenslade: New York company buys picture agency Rex Features. In: The Guardian. 16. Januar 2015, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 28. Juni 2019]).
- Nina Zipkin: How Shutterstock Is Training Its System to Help You Find Better Photos. 10. März 2016, abgerufen am 28. Juni 2019 (englisch).
- Dana Schwartz: Inside Offset, Shutterstock's Surreal, Millennial-Targeted Stock Image Brand. In: Vice. 29. November 2015, abgerufen am 28. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
- Introducing Shutterstock Footage®: A Stock Video Resource from Shutterstock® - Presse und Medien - Shutterstock. Abgerufen am 28. Juni 2019.
- Shutterstock Launches New "On Demand" Subscription to Serve Full Spectrum of Stock Image Buyers - Presse und Medien - Shutterstock. Abgerufen am 28. Juni 2019.
- AIGA partners with Shutterstock to provide creative inspiration to members - Presse und Medien - Shutterstock. Abgerufen am 28. Juni 2019.
- Brad McCarty: Shutterstock for iPad gets released, showcasing 16mm images - TNW Apps. 3. November 2011, abgerufen am 28. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
- Shutterstock Re-imagines Image Search with a New Discovery Tool: Shutterstock Instant - Presse und Medien - Shutterstock. Abgerufen am 28. Juni 2019.
- Shutterstock Announces Universal iOS App - Presse und Medien - Shutterstock. Abgerufen am 28. Juni 2019.
- Facebook Makes Ads Prettier With Shutterstock Partnership To Offer Free Stock Images In Ad Creator. In: TechCrunch. Abgerufen am 28. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
- Shutterstock Continues to Meet Demand for High Quality Imagery in Asia and Launches Website in Korean and Thai Languages - Presse und Medien - Shutterstock. Abgerufen am 28. Juni 2019.
- Shutterstock launches new high-end photo service ‘Offset’. In: VentureBeat. 24. September 2013, abgerufen am 28. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
- Martin Bryant: Shutterstock Launches an Android App. 10. Dezember 2013, abgerufen am 28. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
- Shutterstock Opens European Headquarters in Berlin, Germany - Presse und Medien - Shutterstock. Abgerufen am 28. Juni 2019.
- Joseph Gacinga: Where Are Shutterstock Shares Going? -. 12. Mai 2014, abgerufen am 28. Juni 2019 (englisch).
- Joseph Gacinga: Where Are Shutterstock Shares Going? 12. Mai 2014, abgerufen am 15. Juli 2021 (englisch).
- Will Yakowicz: Shutterstock's Big, Data-Driven Office Move. 5. Mai 2014, abgerufen am 28. Juni 2019.
- Salesforce Launches Its Social Studio For Marketing Collaboration And Custom Integrations. In: TechCrunch. Abgerufen am 28. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
- Shutterstock Surpasses 2 Million Video Clips in Its Marketplace - Presse und Medien - Shutterstock. Abgerufen am 28. Juni 2019.
- Shutterstock launches Contributor App. Abgerufen am 28. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
- Shutterstock beats Getty, partners with Variety, WWD publisher. 22. Juni 2015, abgerufen am 28. Juni 2019 (englisch).
- Shutterstock announces API integration with Google. In: Business of Apps. 13. Juli 2016, abgerufen am 28. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
- Shutterstock Inc: epa european pressphoto agency and Shutterstock Sign Global Distribution Deal. Abgerufen am 28. Juni 2019 (englisch).
- Staff: Shutterstock Expanding in China via Investment in ZCool. Abgerufen am 28. Juni 2019 (englisch).
- Bynder acquires digital asset management service Webdam from Shutterstock for $49.1M. In: TechCrunch. Abgerufen am 28. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
- IBM’s Watson integrates Shutterstock to make photos, videos, and music easier to find. In: VentureBeat. 17. Mai 2018, abgerufen am 28. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
- New earnings structure for Contributors. Abgerufen am 21. Juni 2020 (amerikanisches Englisch).
- Shutterstock shows machine learning smarts with reverse image search for stock photos. In: VentureBeat. 12. März 2016, abgerufen am 15. Juli 2021 (amerikanisches Englisch).
- heise online: Shutterstock verärgert Fotografen mit neuem Bezahlmodell. Abgerufen am 27. November 2021.
- Shutterstock shares middle finger with contributors - Inside Imaging. In: Inside Imaging. 5. Juni 2020 (com.au [abgerufen am 27. November 2021]).