Segomo
Segomo war in der Keltischen Mythologie der Name einer Kriegsgottheit, die in Gallien verehrt wurde. In der Interpretatio Romana wurde er mit Mars gleichgesetzt.
Mythologie und Etymologie
Segomo wird in insgesamt fünf Weiheinschriften genannt, die im ehemaligen Siedlungsgebiet der Sequaner und der Haeduer im Südosten und Osten Frankreichs gefunden wurden.[1] Eine dieser Weihegaben aus Bolards (Nuits-Saint-Georges, Département Côte-d’Or) ist eine Pferde-Statuette (ohne Reiter), in deren Sockel der Weihespruch eingekerbt ist.[2] Als „Herr des dunums (Befestigung)“ wurde offenbar Segomo Dunatis in Culoz (Département Ain ) verehrt.[3]
Nach MacKillop soll Segomo dem britischen Gott Cocidius entsprechen, dies ist allerdings sehr umstritten.[4]
Segomo wird abgeleitet vom erschlossenen proto-indogermanischen Wortteil *sego[s] („Stärke“, „Sieg“, auch „stark“, „kühn“, gleichbedeutend kymrisch hy) und kann somit als „der Starke“, „der Mächtige“, „der Siegreiche“ gedeutet werden.[5]
Der Name des berühmten Hochkönigs von Irland, Nia Segamain, wird mit „Neffe (oder Statthalter/Vertreter) des Segomo“ übersetzt, ob ein Zusammenhang besteht, ist ungeklärt.[6] Eine Ogham-Inschrift (NETA)SEGAMONAS (Genitiv) aus Ardmore (County Waterford) meint dies möglicherweise.[5]
Literatur
- Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3.
- Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur (= Kröners Taschenausgabe. Band 466). Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5.
Einzelnachweise
- CIL 13, 1675 aus Lyon (Lugudunum), römische Provinz Gallia Lugdunensis: et Ma]rti Segomoni sacrum / [ex stipe] annua / [Q(uintus) Adginnius Ur]bici fil(ius) Martinus / [Sequanus sac]erdos Romae et Aug(ustorum) / [creatus(?) M(arco) Ner]atio Pansa co(n)s(ule) / [flamen IIvir in c]ivitate Sequanorum / [cui tres provincia]e Galliae honores / [omnes(?) impensis] suis decreverunt
AE 1994, 1224 aus Nuits-Saint-Georges (Haedui), römische Provinz Gallia Lugdunensis: [M]arti Segomoni et [3]
CIL 13, 5340 aus Arinthod (Sequani), römische Provinz Germania superior: Marti Sego/moni sacr/um Paternus / Dagusae f(ilius) / v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito) - CIL 13, 2846 Gallio L(uci) / Maturci // v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito) deo / Segomoni donavi(t)
- Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 650;
CIL 13, 2532 aus Culoz (Ambarri), römische Provinz Gallia Lugdunensis: N(umini) Aug(usti) / deo Mar/ti Segom/oni Dun/ati Cassi/a Satur/nina ex voto / v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito) - James MacKillop: Dictionary of Celtic Mythology. Oxford University Press, 1998, S. 337.
- Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 638, Anm. 9.
- Dictionary of the Irish Language. Compact Edition, Royal Irish Academy, 1990, S. 478.