Seeschlacht bei Tory Island
Die Seeschlacht bei Tory Island (auch Schlacht bei Donegal,Schlacht bei Lough Swilly genannt) war eine militärische Auseinandersetzung im Rahmen des Ersten Koalitionskrieges, am 12. Oktober 1798 zwischen einem französischen und britischen Flottengeschwader an der Nord-West Küste von County Donegal in Irland. Die Schlacht wird häufig als die letzte Aktion der Irischen Rebellion von 1798 gesehen. Zugleich war es der letzte Versuch der Französischen Marine, Soldaten in Irland zur Unterstützung der Rebellen anzulanden.
Vorgeschichte
Die Society of United Irishmen, geführt von Theobald Wolfe Tone, hatte im Vorfeld im Mai 1798 einen Aufstand gegen die britische Herrschaft begonnen. Auf Wunsch der Rebellen wurde eine kleine französische Streitmacht unter General Humbert bei Killala angelandet. Bis Mitte September wurde diese Abteilung jedoch geschlagen, während die Rebellion schwächer wurde.
Trotz der Niederlage der französischen Expedition entsandten die Franzosen unter Kommodore Bompart am 16. September weitere Verstärkungen. Die französische Flotte bestand aus den Schiffen:
- Hoche (74)
- Immortalité (46)
- Romaine (46)
- Loire (46)
- Bellonen (36)
- Coquille (36)
- Embuscade (36)
- Résolue (36)
- Sémillante (36)
- und den Schoner Biche
An Bord befand sich eine 3000 Mann starke Streitmacht.
Die Royal Navy war ihrerseits in höchster Alarmbereitschaft, nachdem sie bereits eine Invasion zugelassen hatte. Als die französische Entsatzflotte Brest verließ, wurde sie sehr bald von den Briten gesichtet.
Verlauf
Nach einer langen Verfolgungsjagd wurde die französische Flotte bei Tory Island am 12. Oktober gestellt. Bei dieser Aktion versuchten die unterlegenen Franzosen zu fliehen, wurden aber eingeholt und Schiff für Schiff auseinandergenommen. Die Briten eroberten dabei vier Schiffe. Die entkommenden Schiffe der Franzosen wurden zerstreut.
Das britische Geschwader bestand aus den Schiffen:[1]
- HMS Foudroyant (80)
- HMS Canada (74)
- HMS Robust (74)
- HMS Magnanime (44)
- HMS Anson (44)
- HMS Amelia (38)
- HMS Ethalion (38)
- HMS Melampus (36)
Über die nächsten zwei Wochen durchkämmten britische Fregattenpatrouillen die Passage nach Brest und eroberte dabei drei weitere Schiffe. Von den ursprünglich zehn Schiffen des französischen Geschwaders schafften nur zwei Fregatten und ein Schoner die Heimreise. Die britischen Verluste in der Schlacht vom 12. Oktober betrugen 13 Tote und 75 Verwundete, während die Franzosen 450 Verluste zu beklagen hatten.[2] Theobald Wolfe Tone wurde an Bord des eroberten französischen Flaggschiffs aufgefunden und arrestiert. Er wurde später wegen Hochverrats zum Tode verurteilt.
Literatur
- Richard Brooks: Cassell's battlefields of Britain & Ireland. Weidenfeld & Nicolson, London 2005, ISBN 0-304-36333-2.
- Robert Gardener (Hrsg.): Nelson against Napoleon. From the Nile to Copenhagen, 1798–1801. Chatham Books, London 1997, ISBN 1-55750-642-6.
- James Henderson: The Frigates. An account of the lesser warships of the wars from 1793 to 1815. Pen & Sword Military, Barnsley 2005, ISBN 1-84415-301-0. (Nachdr. d. Ausg. London 1970)
- William James: The naval history of Great Britain during the French revolutionary and Napoleonic Wars, Bd. 2: 1797–1799. Conway Maritime Press, London 2002, ISBN 0-85177-906-9 (Nachdr. d. Ausg. London 1827).
- Digby Smith: The Greenhill Napoleonic Wars Data Book. Greenhill, London 1998, ISBN 1-85367-276-9.