Seemaus
Die Seemaus (Aphrodita aculeata) ist ein besonders auffälliger Vertreter der vielborstigen Ringelwürmer, der sich räuberisch vor allem von anderen Vielborstern ernährt. Sie gehört zu den Schuppenwürmern.
Seemaus | ||||||||||||
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Seemaus (Aphrodita aculeata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Aphrodita aculeata | ||||||||||||
Carl von Linné, 1761[1] |
2007 war sie „Wurm des Jahres“.[2] Ihr in allen Regenbogenfarben schillerndes Borstenkleid dient Physikern als Modell für neuartige Glasfaserkabel.[3]
Beschreibung
Der Körper der Seemaus ist oval und bis 20 cm lang (dann 40 Segmente). Die Rückenseite und die Flanken sind dicht mit Borsten besetzt, die seitlichen Borsten sind buntschillernd. Die Bauchseite ist abgeflacht und von braun-gelber Farbe.[4]
Verbreitung
Die Seemaus findet sich ausschließlich in der nördlichen Hemisphäre im Nordatlantik, dem Mittelmeer, der Nordsee sowie den Belts und dem Öresund im Übergang zur südlichen Ostsee. Sie lebt normalerweise in schlammigem Grund, sublitoral bis 1000 m Tiefe.[5]
Ernährung
Aphrodita aculeata ist ein Fleischfresser, der sich von anderen Polychaeten, teilweise aber auch von Schnurwürmern und kleinen Zehnfußkrebsen – darunter jungen Einsiedlerkrebsen – ernährt. In ihrem Darm wurden unter anderem Reste von Vielborstern der Gattungen Pectinaria, Lumbriconereis sowie der Familien Polynoidae und Nereidae gefunden. Zur bevorzugten Nahrung gehören Borstenwürmer der Familien Sabellidae und Terebellidae. Die erbeuteten Polychaeten können deutlich länger sein als der räuberische Polychaet: So frisst Aphrodita aculeata auch ausgewachsene Nereis virens. In Laborversuchen nahmen Seemäuse ohne Sandsubstrat oder solche auf der Sandoberfläche keine angebotenen Borstenwürmer an, während sie diese bereitwillig fraßen, wenn die Räuber im Sand vergraben waren.[6]
Etymologie
Ihren Namen verdankt die Seemaus skandinavischen Seeleuten, die sich von der Gestalt der Tiere an weibliche Genitalien erinnert fühlten. Sie übertrugen ihren umgangssprachlichen Ausdruck dafür auf diese haarigen Würmer. Als Carl von Linné sie 1758 wissenschaftlich beschrieb, setzte er diese Tradition in etwas versteckterer Form weiter fort und benannte die Tiere nach Aphrodite, der griechischen Liebesgöttin.
Einzelnachweise
- Aphrodita aculeata bei ITIS (englisch, abgerufen am 6. Februar 2010)
- Wurm des Jahres - Die Seemaus bei www.wattenmeer-nationalpark.de (Memento des Originals vom 3. Dezember 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 25. November 2009)
- F. Grotelüschen: Mit der Seemaus die Datenübertragung verbessern. In: Berliner Zeitung vom 10. Januar 2001
- Harvey Tyler-Walters, Joelene Hughes: Aphrodita aculeata. Sea mouse. Marine Life Information Network: Biology and Sensitivity Key Information Sub-programme, Plymouth: Marine Biological Association of the United Kingdom, 2007, Online (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Aphrodita aculeata bei Marine Species Identification Portal (englisch, abgerufen am 25. November 2009)
- C. Mettam (1980): On the feeding habits of Aphrodita aculeata and commensal polynoids. Journal of the Marine Biological Association of the United Kingdom 60 (3), S. 833–834.
Weblinks
- M.J. de Kluijver et al.: Aphrodita aculeata Linnaeus, 1758. Macrobenthos of the North Sea – Polychaeta, Marine Species Identification Portal