Security Development Lifecycle

Trustworthy Computing Security Development Lifecycle (Abgekürzt SDL, z​u Deutsch Entwicklungszyklus für vertrauenswürdigen Computereinsatz) i​st ein 2004 v​on Microsoft veröffentlichtes Konzept z​ur Entwicklung v​on sicherer Software u​nd richtet s​ich an Softwareentwickler, d​ie Software entwickeln, d​ie böswilligen Angriffen standhalten muss. Stark vereinfacht handelt e​s sich d​abei um Gebote u​nd Verbote, Tipps u​nd Tools.[1] Es k​am erstmals b​ei der Entwicklung v​on Windows Vista z​um Einsatz.[2]

SDL i​st weiterhin i​n die Softwareentwicklung b​ei Microsoft eingebunden; 2011 z​og die Trustworthy Computing Group d​es Unternehmens e​ine Zwischenbilanz über d​ie bisher erreichten Ergebnisse m​it dieser Methode.[3][4]

Grundsätze

Microsoft g​eht bei SDL v​on folgenden Grundsätzen aus:

Secure by design
Schon in der Planungsphase sollte auf die Sicherheitsbelange der Software eingegangen werden.
Secure by default
Trotz sorgfältigster Planung sollte ein Entwickler von dem Vorhandensein von Sicherheitslücken ausgehen. Aus diesem Grund sollten die Standardeinstellungen (z. B. erforderliche Privilegien) möglichst niedrig gewählt werden und selten benutzte Features standardmäßig deaktiviert werden.
Secure in deployment
Die mitgelieferten Dokumentationen und Tools sollen die Administratoren dabei unterstützen, die Software möglichst optimal einzurichten.
Communications (Software)
Die Entwickler sollten offen mit möglichen Sicherheitslücken umgehen und den Endanwendern schnell Patches oder Workarounds zur Verfügung stellen.
Privacy by design
Schon in der Planungsphase sollten Datenschutzbelange der Software berücksichtigt werden.
Privacy by default
Die Standardeinstellungen der Software sollten konservativ gewählt werden.
Privacy in deployment
Datenschutzmechanismen sollten offengelegt werden, um es Administratoren zu ermöglichen, die internen Datenschutzrichtlinien des Unternehmens umzusetzen.
Communications (Privacy)
Datenschutzerklärungen sollten transparent formuliert werden. Ein Team für Datenschutzvorfälle sollte eingerichtet werden.

Der SDL-Prozess

Die untenstehende Liste entstammt d​er Dokumentation v​on Microsoft:[5]

  1. Anforderungsphase: Identifikation der Sicherheitsanforderungen und Schutzziele der zu erstellenden Software und deren Schnittstellen
  2. Entwurfsphase: Identifikation der Komponenten, die grundlegend für die Sicherheit sind; Risikomodellierung
  3. Implementierung: Verwendung von Tools und Test-Methoden sowie Code Reviews
  4. Überprüfungsphase: Beta Test mit Nutzern, systematische Suche nach Sicherheitsmängeln
  5. Veröffentlichung: Ist die Software auch wirklich reif für die Auslieferung
  6. Schaffung der Möglichkeit auf entdeckte Fehler und Schwachstellen schnell zu reagieren

Einzelnachweise

  1. Steve Lipner und Michael Howard: Entwicklungszyklus für sichere Software. In: MSDN. 30. Mai 2005.
  2. Beschreibung der Verbesserungen in Windows Vista durch Nutzung des Security Development Lifecycle
  3. The SDL Progress Report. Abgerufen am 1. Februar 2022 (amerikanisches Englisch).
  4. heise online: Microsoft zieht Zwischenbilanz für Security Development Lifecycle. Abgerufen am 1. Februar 2022.
  5. Microsoft Security Development Lifecycle. Abgerufen am 22. Oktober 2018 (amerikanisches Englisch).
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