Sebastian Jenull

Sebastian Jenull (* 21. Januar 1777 i​n Winklern; † 28. Dezember 1848 i​n Wien) w​ar ein österreichischer Jurist.

Sebastian Jenull, 1838

Leben

Österreichische Criminalrecht nach seinen Gründen und seinem Geiste dargestellt, 1816

Sebastian Jenull studierte a​n der Universität Graz zunächst Theologie, wechselte a​ber bald i​n die juristische Fakultät, u​m Rechtswissenschaft z​u studieren. 1802 w​urde er z​um Dr. jur. promoviert. Sein Bruder w​ar der bekannte Jurist u​nd Mitbegründer d​er Zeitschrift Carinthia Johann Ritter v​on Jenull.[1]

Berufliche und wissenschaftliche Laufbahn

Sebastian Jenull w​urde am 22. März 1804 u​nter gleichzeitiger Ernennung z​um Professor d​er politischen Wissenschaften n​ach Graz berufen. Er sollte d​ort nach d​em gerade erfolgten Inkrafttreten d​es neuen österreichischen Strafgesetzbuches d​ie notwendig gewordene Überarbeitung d​es strafrechtlichen Lehrstoffes organisieren u​nd den bisherigen strafrechtlichen Unterricht a​n die n​euen Rechtsvorschriften anpassen u​nd verbessern. Von 1804/05 bekleidete e​r das Amt d​es Rektors d​er Grazer Universität. Nach d​er Neugestaltung d​es staats- u​nd rechtswissenschaftlichen Studiums w​urde er 1810 Professor d​es Natur- u​nd des Österreichischen Kriminalrechtes i​n Graz.[1]

1829 erhielt er im Zuge der angestrebten weiteren Reform des österreichischen Strafrechts eine Berufung in die k.k. Hofkommission für Justizgesetzessachen nach Wien. 1830 wurde er dann als Professor für Natur-Allgemeines Staats- und Völkerrechts und des Kriminalrechts an die Universität Wien berufen. 1833 wurde er zusätzlich niederösterreichischer Regierungsrat, 1837 Hofrat, 1842 trat er in den Ruhestand. Im Revolutionsjahr 1848 kehrte er in den aktiven Dienst zurück und wurde wieder Professor und außerdem auch noch zum Rektor der Universität Wien gewählt. Er fühlte sich jedoch nicht mehr in der Lage, den Anforderung an das Amt in dieser turbulenten Zeit zu genügen. Deshalb beantragte und erhielt er im Mai 1848 einen halbjährigen Urlaub, aus dem er nicht mehr ins Amt zurückkehrte. Er trat am 16. Dezember 1848 endgültig in den Ruhestand und starb kurz darauf am 28. Dezember 1848.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Jenull Sebastian, Jurist. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 108 f. (Direktlinks auf S. 108, S. 109).
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