Scream Tracker
Der Scream Tracker ist ein Tracker, d. h. ein Mehrspur-Sequenzer für digitalen Klang der finnischen Demogruppe Future Crew. Er wurde initial 1990 veröffentlicht und war in den 1990er Jahren einer der populärsten und richtungsweisenden Trackern.[2][3] Er fand u. a. Anwendung zur Erstellung von Musikstücken für Computerspiele (z. B. One Must Fall) als auch für die multimedialen Echtzeit-Demos die durch die Demoszene entwickelt wurden, beispielsweise Second Reality.
| Scream Tracker | |
|---|---|
| Basisdaten | |
| Maintainer | Future Crew (Sami Tammilehto) | 
| Entwickler | Future Crew | 
| Erscheinungsjahr | 1990 | 
| Aktuelle Version | 3.21[1]  (1994)  | 
| Betriebssystem | MS-DOS | 
| Programmiersprache | C und Assemblersprache | 
| Kategorie | Tracker | 
| Lizenz | Freeware | 

Benutzeroberfläche ausschließlich aus Text-Zeichen generiert, wie in den 1980er und 1990er Jahren üblich war für Tracker
oben: allgemeine Musikstückeigenschaften
mitte: Befehlsliste für die Kanäle (entlang der Zeile) und den Zeitverlauf (entlang der Spalten), der weiße Balkencursor markiert den aktuellen Zeitpunkt
mitte-unten: Kanalliste mit Samples
links-unten: aktuelle Lautstärke pro Kanal
rechts-unten: Stereoseparierung pro Kanal (Panning)
Geschichte
    
Der Tracker wurde in C und Assembler als Programmiersprachen für den PC mit DOS als Betriebssystem entwickelt. Die 1990 veröffentlichte Version 2.2 war die erste, die Popularität erlangte.[4] Das Trackerformat STM, das mit dem Screamtracker v2.2 entwickelt wurde, unterstützte nur vier Kanäle wie das vorbildgebende MOD-Format. Spätere Versionen erweiterten die Fähigkeiten des Trackerformats, welches nun mit der Dateiendung S3M gekennzeichnet wurde. Die letzte veröffentlichte Version des Scream Trackers war 3.21 von 1994.[1]
Der Screamtracker war Vorbild vieler späterer Tracker, wie beispielsweise dem Fast Tracker oder dem Impulse Tracker.[5][1]
Technische Eigenschaften
    
Der Scream Tracker setzte lediglich einen 80386SX nebst VGA-Grafikkarte und natürlich eine Soundkarte für die Verwendung voraus. Ab dem Scream Tracker 3.0 wurden bis zu 100 8-bit-Samples, 32 Kanäle/Tracks, 100 Pattern und 256 Reihenfolgepositionen bei der Komponierung und in dem Trackerformat S3M unterstützt. Außerdem konnte der Tracker neun FM-Synthese-Kanäle auf Soundkarten mit dem OPL2/3/4-Chipsätzen handhaben, und – unüblich damals – digitale Kanäle und FM-Instrumente gleichzeitig verwenden. Jedoch wurde die FM-Synthese-Fähigkeit selten durch Tracker-Musiker genutzt.
Nachfolger und Klone
    
- Impulse Tracker
 - FastTracker
 - MilkyTracker
 - GoatTracker
 - Schism Tracker
 - siehe auch Liste von Trackern
 
Weblinks
    
- Jeffrey Lims ImpulsTracker – Offizielle Impulse Tracker-Homepage
 - Schism Tracker – Offizielle Schism Tracker-Homepage
 - ChibiTracker-Webseite – auf BerliOS.de (Nachfolger des Cheesetrackers)
 
Einzelnachweise
    
- Claudio Matsuoka: Tracker History Graphing Project. helllabs.org. 4. November 2007. Abgerufen am 29. Januar 2011: „Tracker History Graph“
 - Martin Walker: PC Music Freeware Roundup (englisch) In: Sound on Sound. Juli 2004. Abgerufen am 29. Mai 2010: „When PCs first came of age for music making in the mid '90s, ScreamTracker was one of the first music software packages to appear with sample support,...“
 - Andrew Leonard: Mod love (englisch) In: Salon.com. Salon Media Group. 29. April 1999. Abgerufen am 17. Mai 2010.
 - Readme File Screamtracker v2.2 – englisch
 - Jeffrey Lim: Features of Impulse Tracker (englisch) 21. September 2004. Abgerufen am 7. April 2009.