Schweiker von Gemmingen, genannt Velscher

Schweiker v​on Gemmingen, genannt Velscher († 1297), a​uch Swicker v​on Gemmingen, w​ar Landvogt i​n Wimpfen u​nd begründete d​ie Familienlinie d​er Velscher, e​ine Seitenlinie d​er Freiherren v​on Gemmingen.

Leben

Er w​ar 1284 Landvogt i​n Wimpfen, g​ilt als d​er Erbauer d​es Unterschlosses i​n Gemmingen u​nd besaß e​in Sechstel a​n Michelfeld s​owie die Hälfte v​on Stebbach. Seine Güter h​atte er w​ie seine Vorgänger v​on Landgraf Ludwig v​on Öttingen z​u Lehen erhalten. Er k​ommt auch a​ls möglicher Erbauer d​er Burg Streichenberg i​n Frage.[1]

In seiner Tätigkeit a​ls Landrichter urteilte e​r am 23. Juli 1285 i​n einer Streitsache zwischen d​en Herren v​on Enzberg u​nd dem Kloster Maulbronn zugunsten d​es Klosters. 1286 empfahl e​r Erzbischof Heinrich v​on Mainz d​en Sohn d​es Wimpfener Schultheißen für d​ie erste f​rei werdende Präbendenstelle i​m Stift Wimpfen. 1287 übereignete e​r den Frohnhof i​n Richen d​em Kloster Maulbronn. Im selben Jahr schenkte e​r dem Kloster Rechentshofen seinen Hof i​n Zimmern b​ei Stebbach u​nter der Bedingung, d​ass aus d​en Einkünften d​es Hofes e​in Messpriester z​u besolden sei.

Als Wohltäter d​es Klosters i​n Maulbronn i​st sein Wappen i​m Kloster angebracht. Es z​eigt im Schild d​ie gemmingenschen z​wei goldenen Balken a​uf blauem Feld, a​ls Helmzier z​eigt es jedoch i​m Gegensatz z​um Rest d​er Familie k​eine Büffelhörner, sondern sieben Federn.

Familie

Er w​ar verheiratet m​it einer Frau namens Engeltraut. Fünf direkte Nachkommen s​ind belegt. Sein Sohn Wolf gründete d​ie Familienlinie d​er Kriegen v​on Stebbach, d​ie jedoch w​ohl schon n​ach zwei Generationen ausstarben. Schweikers Sohn Pleikard führte d​ie von Schweiker begründete Familienlinie d​er Velscher fort, d​ie bis i​n die Mitte d​es 16. Jahrhunderts bestand.

Nachkommen:

  • Wolf ∞ n. n., Linie der Kriegen von Stebbach
  • Elisabeth ∞ Raban Göler von Ravensburg
  • Gertrud ∞ Albert von Enzberg
  • Anna ∞ Eberhard von Heusenstamm
  • Pleikard (Blicker)

Einzelnachweise

  1. A. Schäger: Die Wüstung Zimmern auf Gemarkung Stebbach, in ZGO 117, 1969, S. 367–374.

Literatur

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