Schwedter Initiative
Die Schwedter Initiative war eine Rationalisierungsbewegung in der Deutschen Demokratischen Republik. Unter dem Motto „Weniger produzieren mehr“ wurde im damaligen Petrolchemischen Kombinat Ende der 1970er Jahre versucht, 2400 Arbeitskräfte für neue Betriebsteile aus dem Bestand des Werkes freizusetzen. Diese Initiative wurde in den 1980er Jahren DDR-weit propagiert und ab 1981 republikweit eine jährliche Freisetzung von 3 % der Arbeitskräfte für andere Aufgaben angestrebt. Obwohl die Zielvorgabe im Vergleich zu westlichen Unternehmen eher gering war, scheiterte diese Bestrebung sowohl qualitativ als auch quantitativ: Es wurden nur weniger als 2 % erreicht, und die Frei- und Umsetzung erfolgte meist nur betriebsintern, da die Kombinate mit ständig neuen Aufgaben beladen wurden.
Literatur
- André Steiner: Überholen ohne einzuholen: die DDR-Wirtschaft als Fussnote der deutschen Geschichte? Forschungen zur DDR-Gesellschaft. Ch. Links Verlag, 2006, ISBN 9783861533979.