Schraubmedaille
Schraubmünzen, Schraubtaler oder Schraubmedaillen nennt man Geldstücke, die aus zwei mit einem Gewinde versehenen Teilen bestehen.
Bildeinlagen einer Schraubmedaille, handkolorierte Kupferstiche von Abraham Remshart (1732) |
Die Herstellung von Schraubmünzen reicht vom Ende des 16. bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts; der Großteil wurde in Augsburg produziert, aber auch Nürnberg und Wien befassten sich mit der Herstellung.
Die meisten Exemplare sind kreisrund und bestehen aus zwei Teilen, es kommen aber auch diverse Varianten vor. Schraubmünzen lassen sich in drei große Gruppen unterteilen:
- Die frühen Exemplare zeigen auf den Innenseiten der Deckel ölgemalte Bilder;
- die vorwiegend von 1650 bis 1730 gefertigten Taler enthalten Darstellungen auf Pergament, Papier oder Glas;
- die ab 1730 hergestellten Objekte sind signiert und enthalten Kupferstiche.
Eine moderne Variante sind Schraubmünzen, die von Agenten zum unauffälligen Transport von Mikrofilmen oder Schriftstücken benutzt wurden[1].
Literatur
- H. Clauss, „Der Schraubtaler und seine Geschichte“, in: Mitteilungen der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft, S. 1–45, München 1913
- Eugen von Philippovich, Schraubmünzen, in: Kuriositäten und Antiquitäten. Klinkhardt & Biermann, Braunschweig 1966. S. 259–263.
- Ernst Preßler, Schraubtaler und Steckmedaillen, Verborgene Kostbarkeiten, Verlag der Münzen und Medaillenhandlung Stuttgart 2000, 362 Seiten, über 1000 beschriebene Stücke, die meisten Stücke sind abgebildet.