Schottel Industries
Schottel Industries | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1921 |
Sitz | Spay, Deutschland |
Leitung | Andreas Block[1] |
Mitarbeiterzahl | 1316[1] |
Umsatz | 235,6 Mio. Euro[1] |
Branche | Schiffsmaschinenbau Antriebstechnik |
Website | www.schottel.de |
Stand: 31. Dezember 2019 |
Die Schottel Industries GmbH mit Sitz in Spay am Rhein gehört zur Schottel-Gruppe, einem Hersteller von Antriebs- und Manövriersystemen für Schiffe. Der Name des mittelständischen Unternehmens geht auf die Untiefe „Auf der Schottel“ zurück, die in unmittelbarer Nähe zu seinem Standort bei Rheinkilometer 576,5 liegt.
Unternehmensgeschichte
Das Unternehmen wurde 1921 von Josef Becker (1897–1973) in der Scheune seines Handwerkbetriebes in Spay gegründet. Becker konstruierte ein Beiboot für Partikuliere, die „Schottel-Schaluppe“, von der er ab 1922 etwa 16.000 Exemplare verkaufte. Im Jahr 1928 folgte der Bau des ersten Dieselmotorbootes. 1934 erwarb Becker das heutige Firmengelände bei Rheinkilometer 578,5 und führte sein Unternehmen unter dem Namen „Schottel-Werft“. Einen starken Aufschwung nahm die Werft Anfang der 1950er Jahre mit der Entwicklung und dem Bau des drehbaren Schottel-Ruderpropellers, der das Ruderblatt überflüssig und Schiffe manövrierfähiger machte. Für diese Erfindung, die einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des weltweiten Transportwesens leistete, wurde Josef Becker 2005 posthum mit dem Elmer A. Sperry Award ausgezeichnet.[2]
Schon 1958 gründete er in den Niederlanden die erste ausländische Tochtergesellschaft. 1967 nahm der erste Hafenschlepper mit Schottel-Antrieb seinen Dienst auf, und 1978 wurde der „Schottel Pump-Jet“ (SPJ) entwickelt. Gleichfalls 1978 erfolgte die Gründung der Tochtergesellschaft Schottel do Brasil in Rio de Janeiro. Im Jahr 1986 lieferte die Schottel-Werft die ersten der bis dahin größten Ruderpropelleranlagen (SRP 4500) aus. Sie erbrachten eine Leistung von 6000 kW und waren für den Schwimmkran Saipem 7000 bestimmt.
1989 erfolgte die Umstrukturierung des Unternehmens. 1995 gründete es die Tochtergesellschaft Suzhou Schottel Propulsion Co. in der Volksrepublik China und anschließend das Konsortium Siemens-Schottel Propulsor. 1998 kam es zur Gründung des Joint-Venture-Unternehmens Schottel Inc. in Texas, USA. 1999 übernahm Schottel die Wismarer Propeller- und Maschinenbau GmbH (WPM) und gründete im selben Jahr die Gesellschaften Schottel-Schiffsmaschinen GmbH und Schottel-Antriebstechnik GmbH mit Sitz in Wismar. 2003 wurde der „Schottel Combi Drive“ entwickelt. Am 29. Juni 2007 erfolgte die Verschmelzung des bisherigen Stammhauses (Schottel GmbH & Co. KG) in Spay mit der Schottel-Antriebstechnik GmbH in Wismar zur Schottel GmbH mit Sitz in Spay und der Niederlassung in Wismar.
Am 15. August 2012 gab das Unternehmen den Erwerb eines acht Hektar großen Industriegrundstücks in Dörth bekannt,[3] auf dem es eine Ruderpropellerfabrik und ein Verwaltungsgebäude errichtete.[4] In den vier bis zu 270 Meter langen Hallen produziert und testet das Unternehmen bis zu 3000 kW starke Antriebe. Das alte Werksgelände in Spay dient seither als Servicelager.[5]
Neben dem originären Geschäft mit maritimer Antriebstechnik hat sich Schottel in weitere Bereiche diversifiziert: Getriebebau (Wolfgang Preinfalk GmbH, St. Ingbert), Automatisierungstechnik (HW-Elektrotechnik GmbH, Laudert) und Tidenenergie (Schottel Hydro GmbH, Spay).[1]
Literatur
- Schiffbautechnische Gesellschaft: 100 Jahre Schiffbautechnische Gesellschaft – Biografien zur Geschichte des Schiffbaus, Springer, Berlin, 1999, ISBN 3-540-64150-5, S. 33.
Einzelnachweise
- Konzernjahresabschluss per 31. Dezember 2019, bundesanzeiger.de, abgerufen am 25. August 2021
- Geschichte. Schottel GmbH, abgerufen am 19. August 2012.
- Schottel erwirbt 8 Hektar großes Industriegrundstück in Dörth. Schottel GmbH, abgerufen am 19. August 2011.
- Schottel-Werft expandiert in Dörth bei Emmelshausen. In: Rhein-Zeitung. 15. August 2012 (Online-Ausgabe).
- Sabrina Junge: Der richtige Dreh. In: Deutsche Seeschifffahrt, Heft Jan./Feb. 2016, S. 34–37, Verband Deutscher Reeder e.V., Hamburg 2016