Schneckenkragen
Schneckenkragen (in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz auch Schneckenkrägen) sind eine Maßnahme der Schneckenbekämpfung, um Pflanzen vor Schnecken und anderen Eindringlingen zu schützen.[1]
Typen von Schneckenkragen
Ein Schneckenkragen besteht meist aus Metall oder Kunststoff. Der Schneckenkragen ist ein Hohlkörper (meist ein Zylinder), der über die zu schützenden Pflanzen gestülpt und ins Erdreich gesteckt wird; bei Pflanzen, bei denen Überstülpen nicht möglich ist, kann ein Behältnis auch seitlich aufgeschnitten und um den Pflanzenstängel herumgelegt werden. Ein Schneckenkragen muss oben einen Rand, der in einem spitzen Winkel wie ein Kragen nach außen gebogen ist, besitzen. Schnecken sind nicht imstande, kopfüber zu kriechen und können einen solchen Rand daher nicht überwinden. Schneckenkragen gelten daher als besonders wirksam,[2] sie sind aber teurer als andere Maßnahmen gegen Schnecken. Auch werden Schneckenkragen aus ästhetischen Gründen seltener als andere Abwehrmaßnahmen eingesetzt.[3]
Schneckenkragen für Hochbeete und hölzerne Beeteinfassungen können preisgünstig aus Aluminium-Fliegengitter-Streifen selbst hergestellt werden, die dann mithilfe eines Tackers befestigt werden. Bei einem Hochbeet soll der Schneckenkragen etwa in halber Höhe angebracht werden, so dass er bei der Bearbeitung nicht stört, allerdings soll er nicht von höherwachsendem Gras oder Wiesenkräutern überragt werden, da diese dann den Schnecken als „Leiter“ zum Überwinden des Schneckenkragens dienen würden. Für einzelne Pflanzen eignen sich auch Behältnisse wie leere Joghurtbecher und dgl., bei denen der Boden entfernt wurde und die einen kleinen, überstehenden Rand besitzen.[4]
Vergleich mit anderen Maßnahmen
- Ein Vorteil von Schneckenkragen ist, dass die Schnecken nur abgewehrt und nicht getötet werden und dass das Problem mit einmaligem Anbringen der Kragen gelöst ist. Im Gegensatz zu anderen Schneckenabwehrmaßnahmen, wie zum Beispiel Bierfallen, ziehen sie keine weiteren Schnecken an. Sie nehmen auch keinen Einfluss auf den Boden oder andere Tiere, wie zum Beispiel Schneckenkorn.
- Schneckenkragen sind Schneckenzäunen überlegen, wenn es darum geht, keine Beete, sondern einzelne oder weit auseinander stehende Pflanzen zu schützen.
- Nachteile von Schneckenkragen sind der Preis, eventuelle ästhetische Probleme, dass sie bereits größeren oder langtriebigen eingewachsenen Pflanzen schlecht übergestülpt werden können und horstbildende mehrjährige Pflanzen durch sie beengt werden können.
Siehe auch
Einzelnachweise
- Schnecken sind wichtig. Badische Zeitung vom 22. April 2010.
- saldo 11/2002: Schneckenbekämpfung - Schneckenabwehr im Hausgarten - Bio besser als Gift.
- Stadtgärtnerei.bs.ch: Schneckenmerkblatt.pdf (PDF, 186 kB).
- Joghurtbecher als Schneckenkragen.