Schneckenbohrtechnik
Die Schneckenbohrtechnik, auch bekannt als Schneckenortbeton (SOB)[1], ist ein Verfahren der Bohrpfahlgründung. Mit Pfahl- und Bohrpfahlgründungen können die Lasten von Tragwerken in tiefere, tragfähige Bodenschichten abgetragen werden. Pfahlgründungen in Schneckenbohrtechnik sind gegenüber der herkömmlichen Ramm- und Bohrpfahltechnik besonders erschütterungs- und lärmarm und eignen sich daher auch für den dicht bebauten innerstädtischen Bereich oder in der Umgebung von schwingungsempfindlichen Produktionsanlagen. Da Schneckenbohrpfähle unverrohrt – also ohne Rohre, die vorher in die Bohrlöcher eingebracht werden müssen – direkt auf der Baustelle hergestellt werden, können ungeplante Änderungen im Vergleich zu verrohrten Bohrsystemen relativ einfach umgesetzt werden.
Die Herstellung eines Schneckenbohrpfahls erfolgt in der Regel in vier Phasen:
- Phase I: Die hohle Endlosbohrschnecke wird erschütterungsfrei in den Boden eingeschraubt.
- Phase II: Die Bohrung wird durchgeführt und permanent überwacht. Die Bohrtiefe, und damit die Länge des Bohrpfahls, kann in dieser Phase noch problemlos variiert werden.
- Phase III: Nach Erreichen der Solltiefe wird Beton unter hohem Druck durch die hohle Bohrschnecke in das Bohrloch gepumpt. Der eingepumpte Beton drückt die Bohrschnecke ohne Drehung nach oben.
- Phase IV: Nach dem Entfernen des an der Oberfläche angehäuften Bohrgutes wird die Anschlussbewehrung in den noch frischen Beton eingerüttelt.
Als neuere Variante kann auch Stahlfaserbeton[2] eingepumpt werden, das erübrigt das Einrütteln der Bewehrung und garantiert eine gleichmäßige Pfahlqualität.
Es ist mit diesem Herstellungsverfahren auch möglich, verankerte Pfahlwände herzustellen.
Einzelnachweise
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 14. Mai 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Bernhard Wietek: Stahlfaserbeton (Memento des Originals vom 13. September 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Verlag: Vieweg+Teubner 2. Auflage 2010.