Schnackenmühle (Geiselwind)
Die Schnackenmühle (auch Wiesentheider Straße 21) ist eine Einöde auf der Gemarkung von Geiselwind im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.
Schnackenmühle Markt Geiselwind | |
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Höhe: | 350 m |
Postleitzahl: | 96160 |
Vorwahl: | 09556 |
Lage der Schnackenmühle (fett) im Geiselwinder Gemeindegebiet | |
Geografische Lage
Die Schnackenmühle liegt im Nordwesten des Geiselwinder Gemeindegebiets an der Geiselwinder Ebrach. Nördlich ist der alte Dreifrankenstein zu finden, im Nordosten beginnt das Gebiet von Ebrach im oberfränkischen Landkreis Bamberg, die Gemarkung von Kleinbirkach liegt der Mühle am nächsten. Südöstlich erhebt sich Geiselwind selbst. Im Süden verläuft die Bundesautobahn 3 an der Mühle vorbei, weiter südlich findet sich Langenberg. Die Schleifmühle mit dem Freizeit-Land Geiselwind liegt im Nordwesten.
Geschichte
Der Ortsname der Mühle verweist wahrscheinlich auf die natürlichen Begebenheiten in der Umgebung. So lag die Anlage wohl an einem mückenreichen Bach. Das Präfix Schnacken- leitet sich wohl vom mittelhochdeutschen Wort snake ab, das Mücke oder Fliege bedeutet. Vielleicht war Schnackenbach auch eine frühe Bezeichnung des Oberlaufs der Ebrach. Eher unwahrscheinlich ist hingegen die Deutung als Nachname eines Müllers Schnack.
Erstmals erwähnt wurde die Mühle im Jahr 1506. Im Zinsbuch der Fürsten zu Schwarzenberg tauchten damals auch die Äcker bei der „Schnackens Mül“ und die „Schnagkenmul“ selbst auf. 1619 wurde mit Georg Mettes der Beständer in der Mühle genannt. Er hatte als Schwarzenberger Untertan noch 1639 die Mühle inne. 1674 wurde die „Schnockenmühl“ erneut genannt. Im Jahr 1752 erwähnte man die „Schnacken Mühl prope Geißelwind“ (lat. Schnackenmühle bei Geiselwind).[1]
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde sie als Getreidemühle betrieben. Zunächst betrieb der Müller Heinrich Sillig senior die Anlage, ehe sein Sohn Heinrich junior die Schnackenmühle übernahm. Um die Mühle liegen mehrere Felder, außerdem gehört ein Hektar Wald zur Flur der Mühle. Nach Heinrich Sillig junior führte sein Sohn Michael den Mühlbetrieb weiter. Unter seiner Führung wurde im Jahr 1932 das alte Mühlrad abgebaut und durch eine Turbine ersetzt.
Die Mühle wurde noch unter dem Sohn des Michael Sillig, Heinrich, betrieben. Heinrich Sillig wurde 1935 geboren und übernahm die Mühle in schwierigen Zeiten. Durch die fortschreitende Zentralisierung wurden die kleinen Betriebe häufig aufgelöst. Der Mühlbetrieb der Schnackenmühle wurde im Jahr 1964 aufgegeben. Heinrich Sillig und seine Frau Elsa, geborene Stöcker betrieben die Landwirtschaft noch weiter. Heute ist die ehemalige Mühle im Besitz von Armin Sillig und seiner Frau.[2]
Literatur
- Erwin Müller: Geiselwind mitten in Franken. Mit Landschaftskunde und Geschichte. Scheinfeld 2001.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamensbuch von Bayern. Mittelfranken Bd. 3). München 1967. Ortsnamenteil.
Weblinks
Einzelnachweise
- Ortmann, Wolf Dieter: Landkreis Scheinfeld. S. 173.
- Müller, Erwin: Geiselwind mitten in Franken. S. 89.