Schnabelriede
Schnabelriede (Rhynchospora) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae). In Deutschland kommen die zwei Arten Weißes Schnabelried (Rhynchospora alba) und Braunes Schnabelried (Rhynchospora fusca) vor.[1]
Schnabelriede | ||||||||||||
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Weißes Schnabelried (Rhynchospora alba) links, Braunes Schnabelried (Rhynchospora fusca) rechts | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Rhynchospora | ||||||||||||
Vahl |
Beschreibung
Rhynchospora-Arten wachsen meist als ausdauernde, seltener als einjährige, krautige Pflanzen. Die zu mehreren zusammenstehenden, aufrechten Halme sind dreikantig oder stielrund. Die grundständigen oder am Halm verteilt angeordneten Laubblätter bestehen aus einer geschlossenen Blattscheide und einer einfachen Blattspreite. Die lineale Blattspreite ist flach oder kanalikulär.
Die Hochblätter sind laubblattähnlich. Der rispige Gesamtblütenstand ist aus mehreren ährigen oder kopfigen Teilblütenständen zusammengesetzt. Die gestielten oder sitzenden Ährchen (Teilblütenstände) sind schmal-eiförmig, eiförmig oder ellipsoid und können manchmal etwas abgeflacht sein. Die wenigen bis vielen einnervigen Hüllspelzen sind spiralig dachziegelartig überlappend oder selten zweizeilig angeordnet; drei oder vier basale Hüllspelzen sind kürzer als die anderen und leer. Entweder sind alle Blüten zwittrig oder im Blütenstand sind die unteren zwittrig und die oberen männlich oder steril. Es sind keine bis sechs, selten bis zu 13, zu rauen oder glatten Borsten reduzierte Blütenhüllblätter vorhanden. Es sind zwei oder drei Staubblätter vorhanden. Der schlanke Griffel endet in zwei Narben.
Die Nussfrüchte sind meist verkehrt-eiförmig bis eiförmig, bikonvex und ihre Oberfläche ist unterschiedlich strukturiert oder seltener glatt.
Systematik
Die Erstbeschreibung der Gattung Rhynchospora erfolgte 1805 durch Martin Vahl[2] mit der Typusart Rhynchospora alba (L.) Vahl. Synonyme für Rhynchospora Vahl sind: Dichromena Michaux und Psilocarya A.Gray.
Es gibt etwa 250 bis 350 Rhynchopora-Arten. Hier eine Auswahl:[3]
- Weißes Schnabelried (Rhynchospora alba (L.) Vahl): Es ist in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel verbreitet.[3]
- Rhynchospora chinensis Nees & Meyen ex Nees: Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Indien bis Ostasien, über den westlichen Indischen Ozean und bis Hawaii. Mit zwei Unterarten und einer Varietät.[3]
- Rhynchospora colorata (L.) H. Pfeiff., deutsch auch Sterntänzer genannt. Die Heimat sind die südlichen USA, Mexiko, Mittelamerika, die Karibik, Französisch-Guayana und Venezuela.[3] Die Art wird auch gelegentlich als Zierpflanze gehalten.
- Rhynchospora corymbosa (L.) Britton: Sie ist in den Tropen und Subtropen beheimatet.[3]
- Rhynchospora faberi C.B.Clarke: Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Japan, Korea und dem südöstlichen China bis zum fernöstlichen Russland.[3]
- Rhynchospora fascicularis (Michx.) Vahl: Die Heimat reicht von den USA bis Venezuela. Mit zwei Unterarten.[3]
- Braunes Schnabelried (Rhynchospora fusca (L.) W.T.Aiton): Die Heimat ist Europa und Nordamerika.[3]
- Rhynchospora gracillima Thwaites: Die Heimat sind die Tropen und Subtropen der Alten Welt.[3]
- Rhynchospora malasica C.B.Clarke: Das Verbreitungsgebiet ist das westliche Malesien und reicht vom gemäßigten Ostasien bis China.[3]
- Rhynchospora rubra (Lour.) Makino: Die Heimat sind die Tropen und Subtropen der Alten Welt. Mit drei Unterarten.[3]
- Rhynchospora rugosa (Vahl) Gale: Die Heimat sind die Tropen und Subtropen. Mit vier Unterarten.[3]
- Rhynchospora submarginata Kükenthal: Das Verbreitungsgebiet reicht vom tropischen Asien bis zum nördlichen Australien.[3]
Quellen
- Song-Yun Liang und David A. Simpson: Rhynchopora. In: Flora of China. Bd. 23, 2010, S. 253 (Abschnitt Beschreibung und Systematik).
- Robert Kral: Rhynchopora. In: Flora of North America. Bd. 23, 2002, S. 200 (Abschnitt Beschreibung).
Einzelnachweise
- Trefferliste Rhynchospora. Floraweb, Deutsches Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 23. Juli 2017.
- Martini Vahlii: Enumeratio plantarum. Zweiter Band. Hauniae [Kopenhagen], Schubothe 1805, S. 229 (Digitalisat in der Biodiversity Heritage Library).
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Rhynchospora. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 20. August 2018.