Schlossberg (Arnsberg)

Der Schlossberg i​st 256 m ü. NN h​och und befindet s​ich über d​er Altstadt v​on Arnsberg, Nordrhein-Westfalen. Der Berg fällt v​or allem n​ach Westen, Osten u​nd Süden s​teil ab. Daher eignete e​r sich i​deal zur Verteidigung. Auf i​hr haben d​ie Grafen v​on Arnsberg e​ine Burg angelegt. Diese i​st heute d​ie Ruine v​on Schloss Arnsberg. Auf d​em Berg dichtete August Disselhoff d​as Volkslied „Nun ade, d​u mein l​ieb Heimatland.“ Am Aufgang z​um Berg befand s​ich bis z​ur Verlegung a​n den Bahnhof d​as Feuerwehrmuseum d​er Stadt Arnsberg. Alljährlich w​ird auf d​em Burgplateau d​as Ruinenfest gefeiert. Auch andere Veranstaltungen finden d​ort statt. An d​en Hängen w​urde 2004 a​n historischer Stelle e​in Weinberg eingerichtet.[1] Unterhalb d​es Berges fließt sowohl i​m Osten w​ie im Westen d​ie Ruhr. Durch d​en Berg führt d​er 277 m l​ange Schlossbergtunnel d​er oberen Ruhrtalbahn.[2] In d​er Nähe w​urde 1992–1995 d​er Altstadttunnel (355 m) für e​ine Straße gebaut.[3] Der Westdeutsche Rundfunk betreibt h​ier den Sender Schlossberg.

Schlossberg

Schlossberg v​on Südwesten

Höhe 256 m ü. NN
Lage Arnsberg, Hochsauerlandkreis, Nordrhein-Westfalen (Deutschland)
Gebirge Arnsberger Wald
Koordinaten 51° 24′ 5″ N,  3′ 43″ O
Schlossberg (Arnsberg) (Nordrhein-Westfalen)
Besonderheiten Schlossruine, Schlossbergtunnel

Ökologische Bedeutung

Braunstieliger Streifenfarn an Torbogen der Schlossruine

Im Fachinformationssystem d​es Landesamtes für Natur, Umwelt u​nd Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen i​st der Schlossberg u​nter BK-4514-0012 aufgeführt. Der Schlossberg i​st mit 8,54 ha Fläche z​ur Naturschutzgebiets-Ausweisung vorgesehen. In d​er NSG-Abgrenzung befinden s​ich der Berggipfel m​it Ruine u​nd die westlichen u​nd östlichen Hänge d​es Berges außerhalb d​es Siedlungsbereichs. Teile d​er Ruinenmauern u​nd östliche Hangbereiche s​ind als gesetzlich geschütztes Biotop n​ach § 30 BNatSchG ausgewiesen.

Auf der Bergkuppe befindet sich im Bereich der Schlossruine ein Park mit einem artenreichen zum Teil alten Baumbestand. Einige Mauern der Schlossruine, besonders im Südosten, Süden und Südwesten, sind offenbar noch nicht saniert und weisen gut ausgeprägte Mauerfugenvegetation auf und beherbergen eine für Ruinen typische Molluskenfauna mit z. T. seltenen Arten wie die stark gefährdete Gitterstreifige Schließmundschnecke. Auch die Weinbergschnecke kommt hier vor. Wegen der artenreichen Molluskenfauna sind diese Mauern ein gesetzlich geschütztes Biotop nach §30 BNatSchG. Das Mauerrauten-Vorkommen (Asplenium ruta-muraria) an der Ruinenmauer an der Südostseite dürfte zu einem der größten Vorkommen des Naturraums zählen. Herausragend ist der steile felsige Hangmischwaldbereich am Osthang mit einem großen Vorkommen der Bergulme und ebenfalls ein gesetzlich geschütztes Biotop nach §30 BNatSchG. Der westliche, ebenfalls von Hangwäldern dominierte Teil des Schlossberges weist im unteren Bereich Steilböschungen mit ehemaligen Steinbrüchen und Felswänden. In Steinbrüchen und Felswänden befinden sich teils Mauerfugengesellschaften. Am oberen Westhang befinden sich einige extensiv bewirtschaftete Obstgärten und darüber ein kleiner recht naturnaher "Historischer Weinberg".[4] An den nördlich des Tunnels an der B 7 angrenzenden Wäldern wächst am sehr steilen, kaum begehbaren westlich exponierten Hang ein sehr dichtes Gebüsch, das sich aus Sträuchern und meist jungen Bäumen zusammensetzt. Am Unterhang auch hier ehemalige Steinbrüche und Felsen, der ehemalige Steinbruch oberhalb einer Tankstelle weist Aufschlüsse mit interessanten Faltungsbildern auf. Hangparallel verläuft ein asphaltierter Weg, an dem eine mittelalte Linden-Baumreihe wächst. Oberhalb finden sich kleine Stützmauern aus Naturstein mit Farnbewuchs, vermutlich handelt es sich um brachgefallene ehemalige Gärten, die mittlerweile bereits wieder bewaldet sind.

Panorama-Aufnahme

Einzelnachweise

  1. Historischer Weinberg auf arnsberg-info.de, abgerufen am 8. Oktober 2021.
  2. Schlossbergtunnel auf eisenbahn-tunnelportale.de
  3. Altstadttunnel Arnsberg
  4. Das Weinbergprojekt in Arnsberg auf nrw-denkt-nachhaltig.de, abgerufen am 28. Oktober 2021.
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