Schloss Leuben
Das Schloss Leuben steht am nördlichen Ortsrand von Leuben, einem Stadtteil von Oschatz im Landkreis Nordsachsen im Freistaat Sachsen. Es ist von einem Park im französischen Stil umgeben.
Geschichte
Auf den Grundmauern einer 1445 errichteten Wasserburg wurde später das Schloss errichtet. 1499 war Dietrich von Hornsberg der erste namentlich erwähnte Besitzer. 1698 kaufte Hans Gottlieb von Thielau das Gut dem Freiherrn und Grafen von Taube ab. Die alte Burganlage wurde abgerissen und 1737 bis 1740 durch einen Neubau eines barocken Landschlosses nach französischem Muster unter dem Dresdner Hofmaurermeister Andreas Adam ersetzt. Die Fassadengestaltung mit den sparsamen, farbig gefassten Lisenen entspricht dem von Knöffel entwickelten Stil des späten Dresdner Barock, ebenso der hohe Turm auf dem Dach, der vermutlich nach dem Vorbild von Hubertusburg einen offenen Glockenaufsatz trug (wie Schloss Elsterwerda oder Schloss Reinhardtsgrimma).
1889 erhielt durch Eheschließung die Familie von Pflugk a.d.H. Tiefenau Leuben. 1945 wurden die Schlossbesitzer enteignet. In der Folgezeit wurde das Schloss zunächst als Flüchtlingsunterkunft, später auch als Schule genutzt. Ab 1974 stand das Gebäude leer und verfiel. 1990 erwarben zwei „Investoren“ Schloss Leuben und schlachteten es aus, verkauften Türen und Kamine.
2004 erwarb es der neu gegründeten Leubener Schlossverein und begann 2005 mit Sicherungsarbeiten, finanziert mit Spenden und rund 200.000 Euro Fördermittel für das Dach von der Regierungspräsidium Leipzig. Im 2016 schaffte es der Schlossverein Leuben, sich gegen die Gegner aus Thüringen und Sachsen-Anhalt in der Spielshow „Mach dich ran“ im MDR durchzusetzen und erspielten die Summe von 200.000 Euro für die Bauarbeiten am Schloss.[1]
Im September 2017 erwarb die Familie Sahrer von Sahr-von Schönberg, Marion und Leo von Sahr[2][3], dessen Vorfahren einst auf Schloss Dahlen zuhause waren, die Immobilie und zog nach weiteren Sanierungsmaßnahmen im Advent 2019 ein.[4][5]
Literatur
- Sachsens Alte Kirchengalerie 1843
- Sachsens Neue Kirchengalerie 1903
- Rittergüter und Schlösser im Kgr. Sachsen
- Beschreibende Kunst und Baudenkmäler – Gurlit
- Sachsens schönste Schlösser – M. Donath 2008
- Baumeister des Barock und Rokoko in Sachsen – Hermann Heckmann 1996; Verlag für bauwesen ISBN 3-345-00594-8
- Manuel Niemann: Adelsfamilie aus Panitzsch saniert Schloss Leuben – Die Adelsfamilie von Sahr-Schönberg bringt neues Leben ins Wasserschloss Leuben. Den Jahreswechsel konnten Marion und Leo von Sahr – bislang in Panitzsch zu Hause – schon in ihrem neuen Domizil feiern. Leipziger Volkszeitung, Online-Portal, 8. Januar 2020. Abgerufen am 21. Februar 2020.
Weblinks
- Sachsens Kirchen-Galerie Dritter Band „Die Inspection Oschatz“ Dresden 1840 SLUB Dresden
- Album der Rittergüter und Schlösser im Königreich Sachsen Leipzig 1856 SLUB Dresden
- Leubener Schlossverein e.V.
- http://www.wanderwelt-mittelsachsen.de/c,schloss-leuben,40_41.html
- Schloss Leuben im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- Oschatzer Allgemeine Zeitung, "Wasserschloss Leuben: Adelssitz, Ruine und jetzt Vereinsbaustelle". 29. Juni 2017
- Leo v. Sahr-Schönberg (* 1953) ist seit 2001 Domherr und seit 2011 Dom-Dechant des Doms zu Wurzen. Quelle: http://dom-zu-wurzen.de/domkapitel.html, abgerufen am 21. Februar 2020
- Sachsens schnellster Domherr kommt aus Wurzen – Leo von Sahr (67) braucht den Beistand von ganz oben gleich doppelt: Der Wurzener Domdechant hat Benzin im Blut und fährt – wenn nicht gerade Corona ist – manches Autorennen für Oldtimer mit. Sein prominentester Bolide ist der originale Melkus vom Typ 64, abgerufen am 15. August 2020
- Oschatzer Allgemeine Zeitung, "Adelsfamilie kauft Schloss Leuben bei Oschatz", 20. September 2017
- Manuel Niemann: Adelsfamilie aus Panitzsch saniert Schloss Leuben – Die Adelsfamilie von Sahr-Schönberg bringt neues Leben ins Wasserschloss Leuben. Den Jahreswechsel konnten Marion und Leo von Sahr – bislang in Panitzsch zu Hause – schon in ihrem neuen Domizil feiern. Leipziger Volkszeitung, Online-Portal, 8. Januar 2020. Abgerufen am 21. Februar 2020.