Schloss Kreppelhof
Schloss Kreppelhof (polnisch Zamek Grodztwo) ist ein Schloss in Kamienna Góra (Landeshut) in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen, das nur als Ruine erhalten ist.
Geschichte
Die Gründungsgeschichte des Kreppelhofes geht bis ins 14. Jahrhundert zurück, als im Rahmen der sogenannten Ostkolonisation fränkische Bauern, möglicherweise aus dem Weiler Kreppling, sich über die „böhmische Brücke“ in Schlesien niederließen und nördlich der Stadt Landeshut am linken Ufer des Bober kolonisierten. Über die erste Anlage des Hofes sind keine Urkunden mehr vorhanden. Vermutlich war der Kreppelhof eine Zeit lang im Eigentum einer Familie von Kreppel, von der die Anlage auch ihren bis zum Zweiten Weltkrieg verbliebenen Namen erhalten haben dürfte.[1] Nach Übernahme des Gutes durch die Familie von Gotsche um 1555 wurde „Haus Kreppelhof“ im Renaissance-Stil zum Schloss umgestaltet. Es wechselte noch mehrmals seine Eigentümer: zunächst das Geschlecht von Schindel, dann die Familie derer von Dyhrn. Mitte des 18. Jahrhunderts waren Schloss und Herrschaft im Besitz des Erdmann II. Graf von Promnitz. Er schenkte Kreppelhof am 8. Juni 1765 seinem Neffen Christian Friedrich Graf zu Stolberg-Wernigerode, der sie seinem Sohn Anton zu Stolberg-Wernigerode vererbte. Nach dessen Tod 1854 gelangte Kreppelhof an seinen Sohn Eberhard zu Stolberg-Wernigerode, dem sein Neffe Udo zu Stolberg-Wernigerode folgte. Dessen Sohn Albrecht Graf zu Stolberg-Wernigerode wurde 1945 enteignet und vertrieben. 1964 brannte das Schloss Kreppelhof aus.
Literatur
- Hugo Weczerka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Schlesien (= Kröners Taschenausgabe. Band 316). Kröner, Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 261–264.
- Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien. München·Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 419–422.
Weblinks
- Material zu Schloss Kreppelhof in der Sammlung Duncker (S. 205–207) der Zentral- und Landesbibliothek Berlin
Einzelnachweise
- Fritz Vöcks: Schloß Kreppelhof. In: Heimatbuch des Kreises Landeshut i. Schlesien. Hrsg. v. E. Kunick. Bd. 2. Landeshut 1929, S. 593 f.