Schloss Hörgertshausen
Geschichte
Im Jahre 1550 wurde von Graf Hanns von Freyen-Seiboldsdorf zu Schenkenau und Hörgertshausen in Hörgertshausen am Hofmarkssitz ein Schloss aus Stein und mit tönernen Ziegeln erbaut. Später wurde noch ein Turm an der nordwestlichen Seite erstellt. Aufgrund der anderweitigen Beschäftigungen der Schlossherren in der königlich bayerischen Verwaltung wurde das Gebäude ab 1700 immer weniger bewohnt. Die dazugehörige Schlossökonomie wurde 1720 in einen landwirtschaftlichen Betrieb umgewandelt und verkauft. 1850 wird das Schloss samt Anwesen im Moosburger Wochenblatt als ein Gebäude mit "schönem Dachstuhl mit zwei Getreideböden und einem gewölbten Keller" für 1800 Gulden Aufwurfpreis ausgeschrieben. 1852 wurde das baufällige Schloss abgebrochen[1].
Der Sage nach befand sich ein geheimer unterirdischer Gang im Schloss, der zum Schlossberg nach Fuchswinkel führte.
Das letzte und wohl einzig erhaltene bildliche Zeugnis des Schlosses Hörgertshausen befindet sich in der Apsis der Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere in einem Fresko. Heute erinnert noch die Schlossstraße an das ehemalige Schloss in Hörgertshausen.
Besitzer des Schlosses
Das Schloss und die dazugehörende Landwirtschaft waren auch immer Sitz des Hofmarksherren. Davon sind folgende urkundlich bekannt[2].
von | bis | Hofmarksherr |
---|---|---|
899 | Cholo | |
1130 | Sefrid von Hörgertshausen | |
1190 | Arnold von Hörgertshausen | |
1206 | Marquard von Hörgertshausen | |
1372 | Wilhelm von Rohrbach | |
1404 | Otto von Rorbeck | |
1425 | Balthasar der Reicher | |
1446 | Wilhelm Seeman Sigmund von Seiboldsdorf | |
1554 | Hanns von Seiboldsdorf | |
1500 | 1558 | Servaz von Seiboldsdorf |
1536 | 1585 | Victor von Seiboldsdorf |
1560 | 1618 | Hans Georg I. von Seiboldsdorf |
1633 | Hans Servaz von Seiboldsdorf | |
1628 | 1699 | Hans Georg II. von Seiboldsdorf |
1673 | 1711 | Ignaz von Seiboldsdorf |
1710 | 1774 | Xaver II. von Seiboldsdorf |
1747 | 1789 | Sigmund IX. von Seiboldsdorf |
1832 | Emanuel von Seiboldsdorf |
Einzelnachweise
- Wörner: Heimatbuch Hörgertshausen, 1982, S. 32ff
- nach Dr. Prechtl