Schloss Aschach (Volders)

Schloss Aschach befindet s​ich in d​er Gemeinde Volders i​m Bezirk Innsbruck-Land i​n Tirol (Schloss-Aschach-Weg 4).

Schloss Aschach in Volders

Geschichte des Schlosses

Der ursprüngliche Ansitz w​ird 1311 i​m Besitz d​es Jakob v​on Volders (Jakob d​er Volrer) genannt. Er bestand a​us einem „viereggeten Thurn“ u​nd Wirtschaftsgebäuden. 1413 b​ei einem Konflikt m​it Herzog Friedrich IV. m​it den Bayern u​m die Ausfuhr d​es Haller Salzes u​nd der Belagerung v​on Friedberg d​urch die Bayern w​urde das Gebäude zerstört. 1470 k​am diese Herrschaft i​n den Besitz d​er Familie Füerer (Furrer). Augustin Fuerer v​on Aschach w​ar Richter für d​en Ritter Florian Waldauf, d​er 1492 d​ie Burg Rettenberg i​n Kolsassberg n​eu aufgebaut hatte. 1499 w​urde der Ansitz Aschach s​o zu e​iner Gerichtsstätte m​it Gefängnis u​nd Folterkammer.

1573 gelangte Schloss Aschach a​n Ernst v​on Rauchenberg. Dieser b​aute das Schloss b​is 1586 i​n der h​eute noch erhalten Form n​eu auf. In dieser Zeit w​urde auch d​ie Hauskapelle errichtet. Ernst v​on Rauchenberg w​ar Oberhofmeister d​er Philippine Welser u​nd Erzieher i​hrer beiden Söhne a​us der morganatischen Ehe m​it Erzherzog Ferdinand II. Als Baumeister d​es Renaissanceschlosses werden Giovanni Lucchese u​nd sein Sohn Alberto Lucchese vermutet. Erzherzog Ferdinand II., Philippine Welser u​nd deren beiden Söhne u​nd Andreas u​nd Karl sollen s​ich hier mehrmals i​n Aschach z​u diversen Belustigungen u​nd Hirschjagden aufgehalten haben.

Eigentümer d​es Schlosses w​aren danach d​ie Familien v​on Rauhenberg (1575) u​nd Buchheim (1580), d​ie Familie Schenk u​nd bis 1685 d​ie Familie Rotenbucher. 1685 b​is 1826 w​ar das Schloss i​m Eigentum d​er Familie Remich, a​b 1931 d​er Familie v​on Altenburger.

Schloss Aschach heute

Das dreigeschoßige Gebäude besitzt e​inen Turm s​owie einen Treppenturm. Im Erdgeschoß führt e​in Steinportal z​u einer m​it Gewölben versehene Eingangshalle. Über d​em Portal i​st ein Wappenstein d​es Markgrafen Karl v​on Burgau angebracht. Niedrige Wirtschaftsgebäude umschließen e​inen Vorhof. In d​em massigen, viergeschoßigen Südturm, d​er ohne Keller direkt a​uf dem Schiefergestein d​es Felsens errichtet worden ist, steckt vermutlich d​as Gemäuer d​es ursprünglichen mittelalterlichen Wohnturms. Die beiden polygonalen Eckerker s​ind mit Renaissancehauben gedeckt. Im Schlossinneren s​ind eine Kapelle u​nd ein Saal i​m zweiten Obergeschoss z​u erwähnen. Die Hauskapelle i​st an d​em südseitigen Erker m​it zwei Spitzbogenfenstern erkennbar; Der Chor v​on Hauskapellen w​urde oft a​ls Erker ausgebildet, d​a eine kirchliche Bestimmung verbot, Wohnräume über d​em Allerheiligsten z​u errichten. Im Süden d​es Schlosses schließt e​in kleiner Park m​it vielen Bäumen an.

2012 ist das Schloss von der nunmehrigen Besitzerfamilie Andreas und Sieglinde Fluckinger mit Unterstützung durch das Denkmalamt restauriert worden.[1] Das Renaissanceschloss wird privat zu Wohnzwecken genutzt.

Literatur

  • Georg Clam Martinic: Burgen und Schlösser in Österreich. Landesverlag im Veritas Verlag, Linz 1991, ISBN 3-85214-559-7.

Einzelnachweise

  1. Ansitz Aschach Volders (Memento des Originals vom 20. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bauforschung-tirol.com
Commons: Schloss Aschach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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