Schellenberg (Leubsdorf)
Schellenberg, bis 1919 Dorf Schellenberg, ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Leubsdorf im Landkreis Mittelsachsen.
Schellenberg Gemeinde Leubsdorf | ||
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Höhe: | 312 m | |
Einwohner: | 659 (9. Mai 2011)[1] | |
Eingemeindung: | 1. März 1994 | |
Postleitzahl: | 09573 | |
Vorwahl: | 037291 | |
Lage von Schellenberg in Sachsen | ||
Geografie
Schellenberg liegt etwa 2 Kilometer ost-südöstlich von Augustusburg im Erzgebirge.
Nachbarorte von Schellenberg sind Hohenfichte im Nordosten, Leubsdorf im Osten, Marbach im Süden, Augustusburg im Westen sowie Grünberg im Nordwesten.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Waldhufendorfs stammt aus dem Jahre 1378 mit Aldin Schelnberg bzw. Aldynschelnberg.[2] Die Bezeichnung kann als Burgenname gedeutet werden oder aber eine Namensübertragung aus dem Altsiedelland sein. Die Kurstadt Bad Pyrmont trug früher ebenfalls die Bezeichnung Schellenberg (= Burg, von der es schallt).
Durch die unmittelbare Nähe zur Burg Schellenberg, wurden die hiesigen Bauern besonders häufig zu Frondiensten wie Jagd und Fischfang herangezogen. Für diesen existierte bei einem Bauern namens Loohs ein Netzschuppen. Der Ort war Amtsdorf des Amtes Augustusburg (vormals Schellenberg). August Schumann schreibt 1814 im Staatslexikon hierzu: „In diesem Dorfe liegt auch der königl. Jagd-Zeug-Schuppen, wo noch im J. 1770 die Wolfszeug- und Hasennetze zur kleinen Jagd, und Bärenfallen, aufbewahrt wurden“.[3]
Die Kirche erhebt sich auf einem steil zur Flöha hin abfallenden Felsen. Den Bau ließ 1777 Johann Christoph Uhlmann aus Börnichen bei Oederan in der Nähe eines mittelalterlichen Vorgängerbaus errichten. Die alte Ortsschule, welche man 1844 mit der Fabrikschule vereinigte, stammt aus dem Jahre 1769. 1844 und 1903 entstanden Schulneubauten.
Nach 1945 gründete sich eine LPG, welche sich später der in Marbach anschloss. Die 1838 als Baumwollspinnerei errichtete Fabrik firmierte in DDR-Zeiten als Werk II des „VEB Zwirnerei und Nähfadenfabrik Oederan“. Der „VEB Plasta“ produzierte Leisten, Schläuche und Badematten sowie Ausrüstungsteile für den PKW Trabant.[4]
Zum 1. März 1994 schlossen sich die bis dahin selbstständigen Gemeinden Hohenfichte, Marbach und Schellenberg der Gemeinde Leubsdorf unter diesem Namen an.[5]
Entwicklung der Einwohnerzahl
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Persönlichkeiten
- Bernhard Förster (1840–1904), Bergbauingenieur und sächsischer Ministerialbeamter
Literatur
- Das mittlere Zschopaugebiet (= Werte unserer Heimat. Band 28). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1977, S. 119–120.
- Dorf Schellenberg. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 1. Band. Schumann, Zwickau 1814, S. 775.
- Dorf Schellenberg. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 15. Band. Schumann, Zwickau 1828, S. 279 f.
- Johann Gottlieb Harnisch: Chronik über Schellenberg-Augustusburg. Reutzel, Schellenberg 1860 (Digitalisat).
- Richard Steche: Dorfschellenberg. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 6. Heft: Amtshauptmannschaft Flöha. C. C. Meinhold, Dresden 1886, S. 47.
Weblinks
- Porträt Schellenberg
- Schellenberg im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- Kleinräumiges Gemeindeblatt für Leubsdorf. (PDF; 0,23 MB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, September 2014, abgerufen am 29. Januar 2015.
- vgl. Schellenberg im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Dorf Schellenberg. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 1. Band. Schumann, Zwickau 1814, S. 775.
- Das mittlere Zschopaugebiet, Band 28, S. 119–120
- Gebietsänderungen ab 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1994. (PDF; 64 kB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, S. 21, abgerufen am 25. Dezember 2012.