Scheibenfibel

Eine Scheibenfibel ist eine Form der Fibel, das heißt einer Gewandspange, -schnalle, -klammer oder -nadel zum Zusammenhalten der Kleidung, mit einer scheibenförmigen, oft reichverzierten Platte als Abdeckung über der Nadelkonstruktion. Bis über fünf Zentimeter durchmessende Scheibenfibeln sind im Frühmittelalter in der Regel Bestandteile der Frauentracht, deutlich kleinere Exemplare wurden ab der Karolingerzeit aber auch von Männern getragen. Bekannte Fibeln dieser Art stammen aus der Völkerwanderungszeit und den angrenzenden Jahrhunderten, so die Scheibenfibeln aus Soest oder aus der niedersächsischen Gemeinde Holle.

Otto der Große, mit prunkvoller Scheibenfibel dargestellt

Viele Scheibenfibeln haben goldverzierte Einlegearbeiten mit Schmucksteinen, sind emailliert oder tauschiert oder haben eine Auflage aus Gold- oder Silberblech. Die bekannte Reiterscheibe von Pliezhausen war ehemals die Auflage einer Scheibenfibel. Ein Beispiel aus römischer Zeit ist die Scheibenfibel von Tangendorf. Die frühmittelalterliche Scheibenfibel von Maschen zeigt eine Gestalt mit Heiligenschein.

Literatur

  • M. J. Bode: Germanische Scheibenfibeln. Ein kurzer Überblick über den Forschungsstand ausgewählter Formen. In: Jürgen Kunow (Hrsg.): 100 Jahre Fibelformen nach Oskar Almgren. Wünsdorf 1998, S. 321–338, ISBN 3-910011-17-9.
  • Heinrich Beck (Hrsg.): Fibel und Fibeltracht. Sonderdruck aus Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Berlin, 2000, ISBN 3-11-016858-8.
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