Schatz von Traprain Law
Der Schatz von Traprain Law ist ein bedeutender Depotfund aus der Spätantike. Die Funde wurden in Traprain Law bei Haddington (East Lothian) im Südosten Schottlands entdeckt. Der Fundplatz liegt jenseits des Hadrianswalls.
Fundgeschichte
Der Schatz wurde im Mai 1919 bei Grabungen im Hillfort von Traprain Law durch Alexander Ormiston Curle ausgegraben. Er wurde in einer Grube innerhalb einer Häusergruppe auf den obersten Ebenen der Westschulter des Hügels von Traprain Law gefunden.
Die Objekte befinden sich im National Museum of Scotland in Edinburgh. Einige Objekte wurden kurz nach der Auffindung von der Firma Brook & Son in Edinburgh restauriert, die auch Kopien für den Verkauf anfertigte.
Zusammensetzung des Fundes
Bei den meisten Fundstücken handelt es sich um Hacksilber, die Objekte wurden also vor der Verbergung absichtlich zerstört. Das Gesamtgewicht liegt über 23 kg, damit ist der Fund der größte seiner Art.
Von vielen Gegenständen sind nur kleine Fragmente vorhanden, das Gesamtgewicht aller Teile war ursprünglich also wesentlich höher. Zu größeren Teilen erhalten sind beispielsweise eine Waschschüssel, mehrere unterschiedlich geformte Schalen, Becher mit profiliertem Stengelgriff, aber auch die Laffen von Esslöffeln und einem Sieblöffel.
Zum Fund gehören auch Münzen, die jüngste von Honorius (393–423), wonach der Vergrabungszeitraum in das 5. Jahrhundert datiert wird.
Nicht zu dem Fund gehört die in der Nähe gefundene Traprain Law Chain.
Literatur
- Alexander Ormiston Curle: The treasure of Trapraim. A Scottish hoard of Roman silver plate. Glasgow 1923.
- J. P. C. Kent, Kenneth S. Painter (Hrsg.): Wealth of the Roman World. Gold and Dilver AD 300–700. British Museum, London 1977, S. 123–127.
- Fraser Hunter, Kenneth Painter (Hrsg.): Late Roman silver. The Traprain Treasure in context. Society of Antiquaries of Scotland, Edinburgh 2013, ISBN 978-1-908332-00-4.
- Fraser Hunter, Annemarie Kaufmann-Heinimann, Kenneth Painter (Hrsg.): Late Roman Silver Treasure from Traprain Law. NMSE Publishing, Edinburgh 2022, ISBN 978-1-910682-23-4