Sanjō (Familie)

Die Sanjō (jap. 三条家, Sanjō-ke, Kyūjitai: 三條家) w​aren eine Familie d​es japanischen Hofadels (Kuge), d​ie sich v​on Fujiwara n​o Kinzane (藤原公実; 1053–1106) ableitete.[A 1]

Wappen der Sanjō

Zur Abgrenzung v​on den Ōgimachi-Sanjō werden s​ie auch a​ls Tempōrin-Sanjō (転法輪三条家) bezeichnet.[1]

Genealogie

  • Saneyuki (実行; 1080–1162), Sohn von Kinzane und einer Tochter Fujiwara no Motosadas, war der erste, der den Namen Sanjō annahm: das war die Gegend in Kyoto (Heian-kyō), in der seine Takakura-Residenz (三条高倉殿) lag. Er bekleidete in der kaiserlichen Regierung die Ämter Udaijin (Kanzler zur Rechten) und 1150 Daijō Daijin (Großkanzler).[2]
  • Kiminori (公教; 1103–1160), Sohn Saneyukis und einer Tochter Fujiwara no Akisues, wurde 1157 Naidaijin (Minister des Inneren). Er war zudem Leiter der Behörde zur Verwaltung der Lehen (Shōen), dem Kiroku-jo.[3]
  • Sanefusa (実房; 1147–1225), Kiminoris Sohn, wurde 1166 Chūnagon (Mittlerer Kabinettsrat) und Direktor des Palasts der Kaiserin (Kōgōgū), 1183 Dainagon (Oberkabinettsrat), 1189 Udaijin und schließlich 1190 Sadaijin (Kanzler zur Linken), bis er 1196 krankheitsbedingt in den Ruhestand ging und Mönch wurde.[4]
  • Kinfusa (公房; 1179–1249), ältester Sohn Sanefusas, wurde 1218 Daijō Daijin, musste jedoch nach der Jōkyū-Rebellion 1221 von diesem Posten zurücktreten.[5]
  • Kin’uji (公氏; 1182–1237) ein weiterer Sohn Sanefusas war Gon-Dainagon und begründete eine Linie die sich Ōgimachi-(正親町)-Sanjō[A 2] nannte.[6]
  • Sanefuyu (実冬; 1354–1411), Nachkomme Kinfusas, wurde 1402 Daijō Daijin.[7]
  • Saneka (実香; 1469–1558), Sanefuyus Ururenkel, wurde 1535 Daijō Daijin.[8]
  • Kin’yori (公頼; 1495–1551), Sanekas Sohn, war Sadaijin. Er zog sich auf die Burg von Ōuchi Yoshitaka (1507–1551) in Yamaguchi zurück, um nicht in die Auseinandersetzungen in Kyoto zu geraten. Er starb, als Sue Harukata (1521–1555) die Burg einnahm.[9]
  • Sanetomi (実美; 1837–1891) war einer der führenden Mitglieder des Hofadels, der an der Meiji-Restauration mitwirkte. Er geriet 1863 unter Verdacht des Shogunats, womit er seine Position als Berater des Hofes verlor. Daraufhin zog er sich in die Provinz Nagato unter den Schutz der Mōri zurück. 1867 konnte er an den Hof zurückkehren und erhielt alle Titel zurück. 1868 wurde er Gijō[A 3], Udaijin, 1874 Daijō Daijin, 1885 Naidaijin (Lordsiegelbewahrer). Im selben Jahr wurde er zum Herzog ernannt.
  • Der dritte Sohn Sanetomis begründete einen Zweig mit dem Titel Baron.

Anmerkungen

  1. Kaiser Sanjō (978–1017) gehörte nicht zu dieser Familie.
  2. Nach 1868 Graf.
  3. Gijō (議定) war Anfang der Meiji-Zeit der zweithöchste Regierungsposten zwischen dem Sōsai (Ersten Minister, Vorsitzender) und San’yo (Sanshoku-System) und entsprach einem Kabinettsminister.

Literatur

  • Edmond Papinot: Historical and Geographical Dictionary of Japan. Nachdruck der Ausgabe von 1910. Tuttle, 1972, ISBN 0-8048-0996-8.

Einzelnachweise

  1. 今江 広道: 三条家. In: 世界大百科事典 bei kotobank.jp. Abgerufen am 23. Dezember 2016 (japanisch).
  2. 三条実行. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Abgerufen am 23. Dezember 2016 (japanisch).
  3. 三条公教. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Abgerufen am 23. Dezember 2016 (japanisch).
  4. 清田 善樹: 三条実房. In: 世界大百科事典 第2版 bei kotobank.jp. Abgerufen am 23. Dezember 2016 (japanisch).
  5. 五味 文彦: 三条公房. In: 朝日日本歴史人物事典 bei kotobank.jp. Abgerufen am 23. Dezember 2016 (japanisch).
  6. 正親町三条公氏. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Abgerufen am 23. Dezember 2016 (japanisch).
  7. 三条実冬. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Abgerufen am 24. Dezember 2016 (japanisch).
  8. 三条実香. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Abgerufen am 23. Dezember 2016 (japanisch).
  9. 三条公頼. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Abgerufen am 24. Dezember 2016 (japanisch).
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