San Salvador (Venedig)
Baugeschichte
Die Kirche geht zurück auf die Besiedlung des Rialto im 7. Jahrhundert. Legendarischer Überlieferung zufolge wurde sie 638 durch Magnus von Oderzo gegründet. 1141 wurde ihr ein Kloster der Regularkanoniker angegliedert, das 1167 durch einen Brand beschädigt wurde und dessen Neubau Ende des 12. Jahrhunderts abgeschlossen war. Der Klosterkomplex wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts abgerissen und neu wiederaufgebaut.
Die Kirche wurde 1171 von Papst Alexander III. geweiht nach dessen Versöhnung mit Kaiser Friedrich I. Barbarossa.
Die romanische Vorgängerkirche des 12. Jahrhunderts wurde im 14. und 15. Jahrhundert mehrfach umgebaut. 1508 wurde durch Antonio Contarini, Prior des Klosters und ab 1508 Patriarch von Venedig, der Entwurf Giorgio Spaventos ausgewählt, der Vorsitzender der Prokuratoren (Proto) des Markusdoms war. Nach seinem Tod wurde der Bau von Tullio Lombardo und Vincenzo Scamozzi fortgesetzt. Der Neubau erfolgte unter Beibehaltung des Grundrisses der kreuzförmigen Basilika mit drei halbrunden Apsiden und drei Kuppeln. Giorgio Spavento und Tullio Lombardo diente der Markusdom als Vorbild.
Der Bau der Fassade erfolgte Mitte des 17. Jahrhunderts durch Giuseppe Sardi im Auftrag des Kaufmanns Jacopo Galli. Dieser wählte als Vorbild die ebenfalls von ihm stammende Fassade der Scuola Grande di San Teodoro, verwandt der Fassade der Schola San Fantin, vermutlich von Alessandro Vittoria.
Ausstattung
Der größte Teil der Reliquiare und Ausstattungsgegenstände stammt aus dem 13. und 14. Jahrhundert.
1206 stiftete Enrico Morosini die Pala des Hauptaltars aus Silber und Niello mit 27 Bildfeldern, in denen die Evangelisten, Heilige und Maria mit dem Kind sowie die Verklärung des Herrn dargestellt sind.
1252 stiftete der Doge Marino Morosini ein Apsismosaik.
1257 wurden die Gebeine des heiligen Theodor, des ersten byzantinischen Stadtpatrons und Vorgängers des heiligen Markus, in die Kirche überführt.
In der Kirche befindet sich neben Tizians Verklärung, die den silbernen Hochaltar normalerweise verdeckte, auch eine Verkündigung an der Südwand.
In der Kapelle des heiligen Sakraments in der linken Apsis befindet sich das Gemälde Christus in Emmaus, nach einem verlorenen Original von Giovanni Bellini.
Von Bernardino Contin aus dem 16. Jahrhundert stammen die Grabmäler für Caterina Cornaro und ihren Neffen Kardinal Marco Cornaro.
Literatur
- Ennio Concina: Kirchen in Venedig. Kunst und Geschichte. Text von Ennio Concina. Photographien von Piero Codato. Hirmer, München 1996, ISBN 3-7774-7010-4, S. 268–275
Weblinks
- Website der Pfarrei (englisch/italienisch)