Samuel Quiccheberg

Der belgische Autor Samuel Quiccheberg (* 1529 in Antwerpen; † 1567 in München), kunstwissenschaftlicher Berater Albrechts V., war der Begründer der Museologie in Deutschland.

Porträt von Samuel Quiccheberg (Hans Mielich, ca. 1556)

Sein Traktat Inscriptiones vel Tituli Theatri Amplissimi (1565) bezieht sich hauptsächlich auf die Münchner Kunstkammer, die zur selben Zeit entstand. Er beschreibt in dem Traktat ein Konzept für ein ideales Museum („Theatrum“), dabei bezog er Anregungen aus der Arbeit des Theaterwissenschaftlers Giulio Camillo, der in seiner L'idea del theatro (Florenz 1550) versucht hatte, ein mnemotechnisches System zu schaffen, nach dem man sich „an alle Dinge der Welt“ gleichzeitig erinnern könne.

Seine wichtigste Idee bestand jedoch darin, die Bedeutung der Kunst- und Wunderkammern für die Bildung darzulegen.

Quiccheberg arbeitete auch als Bibliothekar in der Bibliothek Johann Jakob Fuggers. Als Herzog Albrecht V. im Jahr 1571 die Bibliothek für seine Münchner Hofbibliothek ankaufte, wurden sowohl der Bibliothekar Quiccheberg, als auch dessen Systematik mitübernommen.[1]

Literatur

  • Harriet Roth (Hrsg.): Der Anfang der Museumslehre in Deutschland. Das Traktat „Inscriptiones vel Tituli Theatri Amplissimi“ von Samuel Quiccheberg. Lateinisch – Deutsch. Akademie-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-05-003490-4 (Zugleich: Berlin, Humboldt-Universität, Dissertation).
  • Klaus Minges: Das Sammlungswesen der frühen Neuzeit. Kriterien der Ordnung und Spezialisierung (= Museen – Geschichte und Gegenwart. Bd. 3). Lit, Münster 1998, ISBN 3-8258-3607-X (Zugleich: Freiburg (Breisgau), Universität, Dissertation, 1993).
  • Helmut Zäh: Quicchelberg, Samuel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 44 f. (Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. Uwe Jochum: Kleine Bibliotheksgeschichte (= Reclams Universalbibliothek. Nr. 17667). 3. Auflage. Reclam, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-15-017667-2, S. 105.
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