Samtkopf-Grasmücke
Die Samtkopf-Grasmücke (Sylvia melanocephala) ist ein Singvogel aus der Gattung der Grasmücken (Sylvia). Sie kommt im Mittelmeerraum vor, ist wenig scheu und zeigt sich oft.
Samtkopf-Grasmücke | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Männchen der Samtkopf-Grasmücke | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sylvia melanocephala | ||||||||||||
(Gmelin, 1789) |
Beschreibung
Mit 13 bis 14 Zentimeter Länge ist die Samtkopf-Grasmücke etwa so groß wie die Klappergrasmücke. Die Kehle und Unterschwanzdecken sind weiß, der Schwanz dunkel.
Männchen haben einen schwarzen Kopf und dunkelgrauen Rücken, dazwischen unscharfer Übergang im Nacken. Die Brust und der Bauch sind heller grau. Der rote Augenring ist deutlich ausgeprägt. Die äußeren Schwanzfedern sind in den Spitzen weiß.
Weibchen haben einen grauen Kopf, braunen Rücken und graubraune Flanken. Der Bauch ist heller braun. Der Augenring ist matter rot als der des Männchens.
Stimme
Der laute Lock- und Erregungsruf ist ein hartes „tseck“.
Der auffälligere Warnruf besteht aus einer Reihe stotternd-ratternder, ein- oder zweisilbiger Laute: „trr-trr-trr-trr-trr“ oder „ti-TRRÜ ti-TRRÜ ti-TRRÜ ti-TRRü“, auch mit abweichendem ersten Ton „tüRETT trett-trett-trett-trett“.
Der Gesang besteht aus knarrenden und knirschenden Lauten, sehr kurzen Pfeiftönen und eingeschobenen, ratternden Rufen in zwei bis fünf Sekunden langen Strophen in schnellem Tempo.
Lebensraum und Verbreitung
Die Samtkopf-Grasmücke lebt in Gegenden mit dichtem Gestrüpp und hohen Büschen, in offenen, niederwüchsigen Wäldern mit Unterwuchs, auch in menschlicher Nähe in Gärten und Gehölzen.
Sie ist rund um das Mittelmeer verbreitet und kommt in großen Teilen Spaniens und Italiens vor, jeweils mit Ausnahme des Nordens, weiterhin in Marokko. Wegen des milden Klimas muss diese Art im Winter nicht in den Süden ziehen, einige Individuen ziehen jedoch nach Nordafrika.
Fortpflanzung
Im April oder Mai baut die Samtkopf-Grasmücke sehr niedrig in dichten Büschen ein kleines napfförmiges Nest. Die drei bis fünf Eier werden nacheinander an verschiedenen Tagen abgelegt und sehen oft sehr verschieden aus. Die Brutdauer beträgt 13 bis 14 Tage, wobei sich die Eltern beim Brüten und Füttern abwechseln. Die Jungen verlassen am zehnten oder elften Tag das Nest, um sich im Laub zu verstecken. Die Samtkopf-Grasmücke brütet ein bis zweimal in einer Saison.
Literatur
- Lars Svensson, P. J. Grant, K. Mullarney, D. Zetterström: Der neue Kosmos Vogelführer. Alle Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07720-9.
Weblinks
- Sylvia melanocephala in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: BirdLife International, 2008. Abgerufen am 31. Januar 2009.
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Sylvia melanocephala in der Internet Bird Collection
- Verbreitungskarte und Fotos (fr)
- Alters- und Geschlechtsmerkmale (PDF; 4,1 MB) von Javier Blasco-Zumeta und Gerd-Michael Heinze (englisch)
- Federn der Samtkopf-Grasmücke