Saarlodris
Die Saarlodris sind Zeichentrickfiguren, die der Saarländische Rundfunk im Rahmen des ARD-Vorabendprogramms als Werbetrenner einsetzt.
Entstehungsgeschichte
Die zunächst dreiköpfige Zeichentrick-Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Sohn, ging erstmals im November 1984 auf Sendung.
Der geistige und künstlerische Vater der Figuren ist Gerhard Hahn, der Leiter der Zeichentrick-Schmiede Hahn Film AG in Berlin, die auch die Zeichentrickfilme zu Bibi Blocksberg, Benjamin Blümchen und Werner produziert. Er entwarf die Figuren und skizzierte sie erstmals auf einem Bierdeckel. Die statt Haaren und Kleidung Blätter tragenden grünen Menschlein wollte er zum Sympathieträger des „durch großen Baumbestand gekennzeichneten Saarlands“ machen.
1989 wuchs die Familie und ein Saarlodri-Mädchen ergänzte von nun an das Trio in den Spots. 2008 waren die Saarlodris zum vorerst letzten Mal als Werbetrenner zu sehen; seit Ende 2020 sind sie in einer computeranimierten 3D-Variante wieder auf Sendung[1]. Auch die neue Version der Saarlodris stammt von Hahn Film.
Für den lokalen Anstrich der kurzen Trickfilme sorgte bis 2008 das Schlagerduo Cindy & Bert. Die beiden aus dem Saarland stammenden Sänger liehen der Familie die Stimmen und ließen sie in saarländischer Mundart reden oder häufig auch singen. Die Tonaufnahmen entstanden dabei nicht in Berlin, sondern in einem Studio in Homburg/Einöd. Seit 2020 werden die Figuren von Verena Sierra („Mamma“), Christian Job („Babba“) und Celina Fries (Kinder) gesprochen.
In vielen der Spots singen die Saarlodris Lieder, die von Bert komponiert, getextet und eingespielt wurden. Vor allem die einleitenden und abschließenden Spots, mit denen jede Werbesendung begann und endete, wurden mit ihren Liedern ein Markenzeichen des regionalen Vorabendprogrammes. Der Text des wohl bekanntesten Jingles lautet:
- Mir sin' die Saarlodris,
- doh guggen 'er, ei joh,
- die Mamma, der Babba
- und ich bin ah' noch doh!
Name
Ihren Namen erhielten die Saarlodris durch die Ausschreibung eines Wettbewerbs im Aktuellen Bericht, dem regionalen Nachrichtenmagazin des SR. Die Zuschauer waren aufgerufen, Namensvorschläge einzusenden. Unter den Einsendungen waren unter anderem die folgenden eingegangen:
- Wusselchjer
- Kleeblättchen
- Schlipp-Schlapp-Schluhri
- Mäckesjer
Der letztendlich ausgewählte Name „Die Saarlodris“ setzt sich aus den Begriffen Saar und möglicherweise Hallodri (Schelm, Tu-nicht-gut) zusammen.
Über die Kurzfilmchen hinaus
Die große Akzeptanz, die die Saarlodris in der Bevölkerung im Laufe der Zeit erlangten, spiegelt sich unter anderem im breiten Spektrum der Merchandising-Produkte, die Motive der grünen Familie zierten und ziert. Dazu gehören unter anderem Kunststoffiguren, T-Shirts und Trainingsanzüge, Spielbälle, aufblasbare Figuren und – wohl am bekanntesten – die bebilderten Senfgläser der Firma Amora.
Zum zehnjährigen Jubiläum der saarländischen Kultfiguren, die schon kurze Zeit nach der ersten Ausstrahlung ihren ersten eigenen Fanclub hatten, veröffentlichte der Saarländische Rundfunk im Jahre 1994 eine etwa dreißigminütige Video-Dokumentation von Wolfgang Felk (Drehbuch, Regie) und Manfred Spoo (Drehbuch, Moderation) auf VHS-Kassetten.
35 Jahre nach ihrem Debüt im TV wurden in Saarbrücken acht Ampelanlagen mit Saarlodri-Motiven eingeweiht. Das Mädchen symbolisiert das stehende Ampelmännchen, während der Junge das gehende Ampelmännchen darstellt. Im Laufe des Jahres sollen noch weitere Ampelanlagen folgen.[2]
Neuauflage
Ende 2020 startete das SR Fernsehen ein Comeback seiner Maskotten. Diesmal computeranimiert in 3D Optik. Als Synchronstimmen waren diesmal Verena Sierra (Mama), Christian Job (Babba) und Celina Fries (Mädchen und Bub) zu hören.
Weblinks
Einzelnachweise
- Saarländischer Rundfunk: Oh leck, se sinn widda do! 17. Dezember 2020, abgerufen am 17. Dezember 2020.
- Saarbrücken hat jetzt Saarlodri-Ampeln. SR.de, 12. Juli 2019