Südöstlicher Aronstab
Der Südöstliche Aronstab (Arum cylindraceum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Aronstab (Arum) in der Familie der Aronstabgewächse (Araceae).
Südöstlicher Aronstab | ||||||||||||
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Südöstlicher Aronstab (Arum cylindraceum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Arum cylindraceum | ||||||||||||
Gasp. |
Beschreibung
Der Südöstliche Aronstab ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 15 bis 40 Zentimeter erreicht. Dieser Geophyt bildet als Überdauerungsorgan eine waagerechte und scheibenförmige Knolle aus. Von dieser gehen kurze Adventivsprosse aus, welche sich gelegentlich zu unabhängigen Pflanzen entwickeln, so dass horstförmige Kolonien entstehen. Der Stängel wird beinahe so lang oder länger als die Blattstiele. Die Blattspreite weist nie Flecken auf.
Der geruchlose[1][2] Blütenstand besteht aus Spatha und Kolben. Die Spatha ist hellgrün, 8 bis 18 Zentimeter lang und 1,5- bis 2-mal so lang wie der Kolben. Die Länge des oberen ausgebreiteten Teils beträgt das 1,5 bis 3fache des unteren geschlossenen. Auf der Innenseite des unteren, röhrigen Abschnitts befindet sich auf der Höhe der männlichen Blüten ein purpurrotes Querband. Das Anhängsel des Kolbens ist dünn, wurmförmig, leicht bis mäßig keulig, hellschokoladenbraun bis dunkelpurpurn und misst 30 bis 50 × 2,5 bis 4 Millimeter. Die blütenlosen Bereiche des Kolbens zwischen männlichen und etwas steifen, unfruchtbaren Blüten sind glatt. Die Staubbeutel sind meist purpurviolett.
Die Blütezeit reicht von April bis Mai.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.
Vorkommen
Der Südöstliche Aronstab ist ein Florenelement der submeridionalen bis temperierten Zone Südosteuropas. Er kommt von Europa bis zur nordwestlichen Türkei und bis Zypern vor.[3] Er kommt vor in Portugal, Spanien, Korsika, Deutschland, Dänemark, Schweden, Tschechien, Polen, Ungarn, Österreich, Schweiz, Italien, Sizilien, im früheren Jugoslawien, Bulgarien, Griechenland, Kreta, Rumänien, in der europäischen und asiatischen Türkei und in Zypern.[3] In Deutschland kommt die Art nur in Hamburg vor. In Österreich ist die Art häufig in frischen bis feuchten, sehr nährstoffreiche Edellaubwäldern in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland (offensichtlich nur östlich der Erlauf) anzutreffen.[4]
Systematik
Synonyme für Arum cylindraceum sind Arum alpinum Schott & Kotschy und Arum orientale M.Bieb. subsp. danicum (Prime) Prime.
Im Jahr 2011 wurde neu die Unterart Arum cylindraceum subsp. pitsyllianum Hadjik., Hand & G.Mans. beschrieben. Sie ist auf Zypern endemisch. Unterschiede zur Nominatform sind: der röhrenförmige Teil der Spatha ist weißlich bis grünlich weiß und besitzt innen knapp über dem Grund ein blass rosafarbiges, horizontales Querband. Der Kolben ist orange bis orange-rosa. Die Staubbeutel sind orange. Die Blütezeit reicht von Mai bis Anfang Juni. Die Chromosomenzahl beträgt auch für diese Unterart 2n = 28.[1]
Belege
- Ralf Jahn, Peter Schönfelder: Exkursionsflora für Kreta. Mit Beiträgen von Alfred Mayer und Martin Scheuerer. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1995, ISBN 3-8001-3478-0, S. 409.
- Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. 10., bearbeitete Auflage. Band 4: Gefäßpflanzen: Kritischer Band. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, München/Heidelberg 2005, ISBN 3-8274-1496-2, S. 931.
Einzelnachweise
- Georgios Hadjikyriakou: Arum cylindraceum subsp. pitsyllianum (Araceae), a New Taxon from Cyprus. In: Novon: A Journal for Botanical Nomenclature. Band 21, Nr. 4, 2011, S. 431–436, doi:10.3417/2011007, BHL.
- Peter C. Boyce: The genus Arum (A Kew Magazine Monograph). HMSO, London 1993, ISBN 0-11-250085-4, S. 56, 85, 87.
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Arum. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 12. Juni 2018.
- Botanik im Bild / Flora von Österreich, Arum cylindraceum.
Weiterführende Literatur
- Marija Bedalov, Walter Gutermann: Die Gattung Arum in den Ostalpen-Ländern. In: Stapfia. Band 10, Linz 1982, S. 95–97, zobodat.at [PDF] (mit Verbreitungskarte für Österreich).