Ruhe vor dem Sturm (Georg-Danzer-Album)
Ruhe vor dem Sturm ist der Titel eines Konzeptalbums des österreichischen Liedermachers Georg Danzer. Es ist seine kommerziell erfolgreichste Veröffentlichung. In Deutschland wurden 250.000 Einheiten von Langspielplatten abgesetzt.[1]
Konzept
In Ruhe vor dem Sturm schildert Danzer eine Erzählung vom Heranwachsen eines Jugendlichen. Zu Beginn wird die frühe Kindheit der erzählenden Person erläutert. Im Lied Fieber geht es um die Einsamkeit in der Kindheit und den Mangel von Zuneigung seitens der Eltern.[2]
Das zweite Stück Schule behandelt – wie der Name sagt – die Schulzeit. Der Erzähler wirkt desinteressiert am Unterricht und erkennt weitgehend nur Nebensächliches.[3] Im letzten Teil des Liedes heißt es „ned für d'Schui, fürs Leben lernen wir“. Dieser Satz bildet den Anschluss auf das nächste Lied Bist’ was dann hast’ was, in dem sich der Erzähler Gedanken um seine berufliche Zukunft macht, aber gleichzeitig um die Vorstellungen seiner (Groß-)Eltern macht.[4]
Der nächste Abschnitt behandelt den Zorn des Erzählers über eine Frau namens Monika. Er will zur Linderung seines Schmerzes Schlaftabletten nehmen und verabschiedet sich persönlich von der Welt (Monika). Aber dann erinnert sich der Protagonist an die schönen Seiten des Lebens und entschließt sich zum Weiterleben (Griechenland).[5]
Im nächsten Lied wird die Stimmung vor einem Aufstand – die Ruhe vor dem Sturm geschildert. Laut Songtext wächst der Hass auf den Kaiser, eine Anspielung auf Diktatoren und Unterdrückung. Der Aufstand wird im Keim erstickt und somit verhindert.
Frieden kritisiert aus der Sicht des Erzählers den zur damaligen Zeit geführten Kalten Krieg und fordert gleichzeitig einen Waffenstillstand.[6]
Zum Abschluss beteuert der Erzähler sein Recht auf Freiheit im zukünftigen Leben. Er hat einen Traum, in dem er sich zuerst auf einem lecken Schiff und darauf auf einem Vulkan, der in Kürze ausbrechen soll. Schließlich wacht der Erzähler auf, fühlt sich zuerst verängstigt, dann aber weint er vor Glück und seine Angst scheint verschwunden zu sein (Mein Leben, Traum).
Titelliste
- Fieber – 6:18
- Schule – 2:27
- Bist was, dann hast was – 3:40
- Monika – 3:17
- Griechenland – 4:57
- Ruhe vor dem Sturm – 3:56
- Frieden – 4:45
- Mein Leben – 6:30
- Traum – 2:43
Literatur
- Holger Stürenburg: Forever Young. Books on Demand, 2001, ISBN 3-8311-1616-4, S. 126–129.
Einzelnachweise
- Wolfgang Kralicek: Nur a klana Bua im Winter. Falter, 27. Juni 2007, archiviert vom Original am 3. Januar 2009; abgerufen am 13. Februar 2017.
- Ausschnitt: „…hört mi niemand?Is denn kana do?…“
- Ausschnitt: „…warum is der Unterricht so fad? Warum is die Jelinek so blad? Ob des stimmt, dass die si mim Direktor hamlich trifft?“
- Ausschnitt: „Wos soll i mochn? Wos kennt i nur werd’n, was meiner Oma behogt? I kennt zum Beispiel Politiker werd’n, der nie des tuat, was er sogt. Es is a Wahnsinn, was soll i nur tuan, dass a da Opa ned schimpft? I kennt zum Beispiel ein Chemika werd’n.“
- „Und wann’sd di dann entschliaßt zum Weiterlebn, dann steht der Himmel voller Stern. Und es hat wunderschöne Zeit’n geb’n an die erinner ich mich gern.“
- Ausschnitt: „… vier Milliarden Menschen, vier Milliarden Träume uber die ihr lacht’s, vier Milliarden Hoffnungen, die ihr mit einem Schlag zunichte macht’s und ihr baut Raketen und Atomkraftwerke … gebt’s uns endlich Frieden!…“
- charts-surfer.de (Memento des Originals vom 29. Oktober 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Suche erforderlich)
- austriancharts.at